Er war Bluttrinker, Teufelsanbeter, Deathrock-Musiker, bester Freund des berüchtigtsten Mörders der USA, Magier und Schwiegersohn des Gründers der Church of Satan: Nikolas Schreck. Heute lebt der Mann mit dem vielsagenden Pseudonym in Berlin – und ist gläubiger Buddhist. Eine Inszenierung in zwölf Akten.
He’s baaaaack! Nikolas Schreck – Musiker, Autor, spirituell Suchender und schon zu Lebzeiten eine Legende – tritt seit 2014 auch wieder künstlerisch an die Öffentlichkeit. Nicht nur als Southern Preacher in „The Ballad of Lurleen Tyler“, dem ersten auf YouTube zu sehenden Musikvideo seines neuen Musikprojekts Kingdom of Heaven, sondern auch mit der erfolgreichen und stark erweiterten Neuausgabe seines Nunmehr-Standardwerks „The Manson File“ sowie einer Trilogie historischer Romane unter dem Titel „The Dallas Book of the Dead“, deren erster Band bald erscheinen soll.
Unser letztes persönliches Zusammentreffen fand im Frühjahr 2015 in Berlin statt, als ich Nikolas – der seit einigen Jahren in einem grünen und bewaldeten Bezirk der deutschen Hauptstadt wohnt, fernab von Szenelokalen und Antifa-Demos – in einem kleinen Thai-Lokal zu einer veganen Mahlzeit traf. Am Abend vorher gab es ein Konzert einer österreichischen Band, zu dem er aber nicht kommen konnte, weil er einige seiner „students“ in Sachen Buddhismus betreuen mußte (aber dazu später). Jetzt entschuldigt er sich für seine Abwesenheit bei den Musikern und mir, ist wie immer extrem höflich und freundlich, spricht besser deutsch als viele andere Menschen, die in Berlin wohnen, und erzählt über seine Aktivitäten aus letzter Zeit: Am 27. September 2014 trat er mit Drummer/Percussionist John Murphy (SPK, Lustmord, Death In June, Whitehouse u. v. a.) beim „Tower Transmissions Festival“ in Dresden auf; ein geplantes Konzert mit Kingdom of Heaven beim berühmten jährlichen „Wave-Gotik-Treffen“ in Leipzig mußte er leider wegen Krankheit einer Musikergattin absagen bzw. auf 2016 verschieben. Dafür ist in der Zwischenzeit „XXIII“, das abwechlungsreiche und von seinem typischen Humor durchtränkte erste Album von Kingdom of Heaven, zum Download auf iTunes erschienen und soll demnächst auch auf physischen Tonträgern erhältlich sein. Und beim Leipziger Festival trat Schrecks Frau Zeena sehr erfolgreich mit einer „Typhonian Tantra“-Performance auf.
Fans des Künstlers können sich aber auch darüber freuen, daß der Auftritt in Dresden auf Video dokumentiert wurde. Der Konzertfilm „In Her Thrall: Evokation des Ewig-Weiblichen“ wird seine Premiere am 21. August 2015 bei N. K. in Berlin erleben; Nikolas Schreck hält an diesem Abend einen Vortrag zum Thema „Sonic Magic & Musical Ritual“ („Klangmagie & Musikritual“).
Das folgende Porträt sollte in der Zeitschrift 2012 erscheinen, die in ebendiesem Jahr zwölf Ausgaben lang dem Weltuntergang (der bekanntlich nicht stattfand) gewidmet war – blieb aber dann aus diversen, für die aktuelle Mainstream-Medienbranche typischen Gründen unveröffentlicht. Das Interview zu der Story wurde im September 2012 in Berlin geführt; die Geschichte wurde in kleinen Teilen ergänzt und aktualisiert.
Februar 1988, USA. Ich sitze bei einem Glas schweren Rotwein in einer Wohnung im sechsten Stock eines gepflegten alten Mietshauses. Am Fenster, durch das die Neonfarben von San Francisco schimmern, ragt eine Art Altar auf, dekoriert mit einer riesigen Hakenkreuzfahne. Auf dem Couchtisch vor mir steht ein Krug voll frischem Tierblut. Unter der Glasplatte des Tischchens sind Nazi-Reliquien, ein Originaletikett des berüchtigten Zyklon-B-Giftgases aus den deutschen Todeslagern und ein paar handschriftliche Briefe bekannter amerikanischer Mörder zu sehen.
Mein Gastgeber ist ein hochgewachsener Mann Ende zwanzig. Blaß geschminktes Gesicht, blondgefärbtes, zurückfrisiertes Haar mit hohen Geheimratsecken, schwarze Kleidung. Mit tiefer, fast hypnotisch klingender Stimme stellt er mir seine Freundin Felina vor: 19 Jahre alt, ebenso düster gestylt wie er – und mehr als willig, sich von ihrem Gefährten mit einer Rasierklinge in den Arm schneiden zu lassen, damit er ihr Blut ablecken kann.
Der Vampir nennt sich Nikolas Schreck; benannt entweder nach dem deutschen Schauspieler Max Schreck (dem klassischen Kino-Nosferatu) oder auch nach Julius Schreck, dem Fahrer des Führers und „Vater der SS“. Ich habe ihn kontaktiert, weil ich in den USA eine Reportage über Satanisten, Bluttrinker und Nekrophile mache, lange vor der Internet-Ära, als der infernalische Untergrund noch nicht jede seiner Ideen auf Facebook präsentieren konnte.
Schreck sieht sich als Herrenmensch, als Teil einer Elite, die das Recht hat, sich von anderen zu nehmen, was sie will. „Ein Prozent der Weltbevölkerung sind Jäger“, sagt er, „der Rest ist ihre Beute. Die größten historischen Persönlichkeiten, die einzigen, die der Welt wirklichen Fortschritt brachten, waren Massenmörder – wie Karl der Große, Napoleon oder Hitler.“
Nach Stunden ebenso angeregter wie unheimlicher Gespräche verabschiede ich mich von den Vampiren und gehe hinaus in die Nacht von San Francisco, die plötzlich viel dunkler scheint.
Fast ein Vierteljahrhundert später. Herbst in Berlin. Wir sind vor einer außerhalb gelegenen S-Bahn-Station mit Nikolas Schreck verabredet – zu einem kleinen Ausflug. „Natürlich ist deine Frau herzlichst eingeladen, uns auf unserem ,Spaziergang des Bösen‘ zu begleiten“, hat er mir vorher in einem E-Mail geschrieben. „Solange ihr nur klar ist, daß keiner von euch aus dem Wald zurückkehren wird …“
Wir wagen es trotzdem. Der Mann, der mittlerweile zum Buddhismus übergetreten ist und sich auf seiner Website als „Multimedia-Magier, Musiker, Autor, Filmemacher und religiöser Lehrer“ bezeichnet, hat sich seit den Achtzigern nicht besonders verändert: immer noch groß und schlank, immer noch dunkel gekleidet, wenn auch diesmal mit einem fernöstlichen Hemd statt der runenbestickten Militärjacke von damals. Nur das Wasserstoffblonde ist einer Glatze gewichen.
Ein bißchen sieht er aus wie Lord Voldemort aus den Harry Potter-Filmen, nur daß ihm statt der Nase das rechte Ohr fehlt (dazu später mehr …). „Anscheinend entspreche ich immer irgendeinem Archetyp aus Hollywood-Filmen“, sagt der mittlerweile 50jährige Schreck lächelnd. „Vor zehn Jahren hat man mich öfters mit Christopher Walken in Sleepy Hollow verwechselt – dem ,Hessen‘, der später zum kopflosen Reiter wurde.“
Es sind jedenfalls stets die Dämonischen und Antihelden auf der Leinwand, mit denen man ihn vergleicht – und das, obwohl Nikolas bereits im Kindesalter nicht an die Existenz des Bösen glaubte.
„Instinktiv hatte ich schon damals das Gefühl, daß dieses sogenannte Böse ein relativer Begriff ist, den verschiedene Leute auf Dinge projizieren, mit denen sie nicht einverstanden sind“, erzählt er. Da er gerade an seiner Autobiographie für einen französischen Verlag arbeitet, denkt er derzeit häufig über seine Jugendjahre nach. Die Eltern waren Freigeister, Atheisten, Bohemiens, die schon Anfang der Sixties mit psychedelischen Drogen und Promiskuität experimentierten und auch ihrem Sohn („ein Einzelkind, mit allen schlechten Eigenschaften“) sämtliche Freiheiten ließen, so daß er nie rebellieren mußte. Schrecks Vater war Marineoffizier, aber auch Musikmanager und Schriftsteller, der sich vor allem mit militärhistorischen Themen befaßte; die Familie übersiedelte häufig und unternahm viele Reisen.
Zur Sozialisation des diabolischen Wunderkinds gehörten klassische Horrorfilme im Fernsehen, das Tibetische Totenbuch, griechische Mythologie – und eine satanistische Babysitterin, die dem Fünfjährigen die Bibel vom Standpunkt des Teufels aus nahebrachte. „Ich wurde mir der Existenz eines übernatürlichen Wesens, das die ,dunkle Seite‘ verkörpert, erst durch dieses halbwüchsige Mädchen bewußt“, erinnert sich Nikolas Schreck. „Ich war ein Kind, und sie stellte den Teufel und seine Anbetung als etwas total Positives dar. Das war also meine Initation – auf eine sehr unschuldige Art und Weise.“
Wie Nikolas berichtet, durfte er in seiner privaten Version der „Addams Family“ ein absolut egoistisches, gesetzloses Kind sein, das nur seinen Willen durchsetzen wollte, sich in der Volksschule selbst freimütig als Satanisten bezeichnete („Heute würden sie mich dafür psychiatrieren und meine Eltern einsperren“) und dessen Helden neben dem Beherrscher der Unterwelt ausschließlich Monster, Gangster oder legendäre Outlaws waren.
Bereits während der okkulten Renaissance der Hippie-Ära hatte Nikolas sich für Bewußtseinserweiterung und östlichen Mystizismus interessiert, wenn auch mit einem völlig anderen Hintergrund als die Generation der Blumenkinder. Schließlich war er davon überzeugt, daß das satanische Zeitalter bereits in den kommenden Jahren anbrechen würde – und wollte unbedingt einer von denen sein, die dann das Sagen hatten: „Meditation und Yoga waren für mich nicht Mittel dazu, die Welt zu verbessern, sondern mit Hilfe meines Geistes Böses zu tun, ein noch besserer Krimineller und Magier zu werden.“
Nach ersten Ritualen mit einem kleinen magischen Zirkel, den er damals in L. A. um sich geschart hatte, machte er sich nach England auf, um dort von den europäischen Großmeistern zu lernen. Bei den verschiedenen Ablegern des OTO (Ordo Templi Orientis), einem 1903 vom Wiener Industriellen Carl Kellner gegründeten esoterischen Zirkel, der wenige Jahre später vom britischen Okkultisten und Junkie Aleister Crowley („The Great Beast 666“) übernommen wurde, machte er Erfahrungen mit traditioneller Zeremonialmagie, Sexualmagie und der in den Achtzigern modernen Chaosmagie. Seine Recherchen über den Wüstengott Seth, der von einigen der magischen Zirkel als Inbild des Teufels angebetet wurde, führten ihn dann weiter zu den Wurzeln des sogenannten Bösen: nach Ägypten.
„Im Königsgrab des Pharaos Sethos I. machte ich eine Erfahrung, die mein ganzes Leben verändern sollte“, sagt Schreck. „Seth – der in Wahrheit nicht Satan ist, sondern im Gegenteil Gott, der ehemalige ägyptische Hauptgott – nahm mit mir Kontakt auf und beauftragte mich mit einer Mission: Ich sollte ins Herz Amerikas zurückkehren und den Menschen dort mit meiner Musik, meinen Filmen und meinen Worten zeigen, daß es die alten Götter wirklich gibt, daß eine andere Welt neben der christlichen existiert.“
Im Herzen Amerikas passierte auch die Geschichte mit dem Ohr. Schreck, nun als Tabubrecher im künstlerisch-religiösen Auftrag unterwegs, lebte in den fundamentalchristlichen, erzkonservativen Reagan-Jahren wieder im Sündenbabel Los Angeles, als auffällig düstere Erscheinung mit fragwürdigen moralischen Prinzipien. Eines Abends trieb er sich mit einem befreundeten Satanisten im Homosexuellenviertel der Stadt herum. Dummerweise (oder auch absichtlich) ließ der Kollege einige Anti-AIDS-Karikaturen gut sichtbar im Auto herumliegen – und als Nikolas gerade wieder eingestiegen war, schnitt ihm ein wegen der Zeichnungen äußerst schlechtgelaunter schwuler Bodybuilder durchs offene Fenster das Ohr ab. Mit einem Rasiermesser.
Der Freund brachte den Verletzten zu einer Notaufnahme und suchte das Weite. Schreck saß einige Zeit blutüberströmt im Wartesaal, bis sich endlich eine Schwester zu ihm bemühte – und sagte: „Das erinnert mich an diesen David-Lynch-Film, du weißt schon, Blue Velvet, wo dieses abgeschnittene Ohr im Vorgarten herumliegt, irgendwo in den Suburbs. Kennst du den?“
„Lady, ich verblute“, antwortete der Verletzte. „Können Sie mich endlich versorgen?“ Zu spät – das Ohr konnte nicht mehr angenäht werden. Und seither hat Nikolas Schreck eben ein besonderes Kennzeichen mehr.
Only in Hollywood …
Auch die nächste Passion Schrecks hatte mit den Abgründen und Skandalen der Traumfabrik zu tun. Schon 1967, als der damals Fünfjährige mit seinem Vater in einem auf Horror spezialisierten Pariser Kino den Polanski-Film Tanz der Vampire sehen durfte, hatte er die „prophetische Intuition, daß mit den Menschen in diesem Film etwas Schreckliches, Ehrfurchtgebietendes passieren würde“.
Und tatsächlich: Nicht nur schmuddelige Hippies begeisterten sich in den „Sick-sick-Sixties“ für Drogen, Hexerei und Schwarze Magie, sondern auch der Promi-Adel der Entertainment-Industrie. In den Hügeln und Tälern rund um L. A. fanden Ende der Sechziger Nacht für Nacht Orgien und Exzesse statt, schlossen Superstars enge Bekanntschaft mit dem Freak-Untergrund und balancierten grenzenlos naiv am Rande des Abgrunds.
In zwei Augustnächten des Jahres 1969 geschah es dann: Sharon Tate, Polanskis hochschwangere Ehefrau und eine der Hauptdarstellerinnen des Vampirtanzes, wurde mit vier ihrer Gäste in ihrer Villa am Cielo Drive brutal ermordet. Einer der Täter schmierte mit Tates Blut das Wort „Pig“ an die Eingangstür. Zwei Tage später schlachteten dieselben Killer dann das Ehepaar Leon und Rosemary LaBianca in ihrem Haus ab.
Wenige Monate danach wurden die Schuldigen verhaftet: der Exhäftling Charles Manson, der den Großteil seines Lebens in Haftanstalten verbracht hatte, und seine Hippie-Kommune alias „The Family“, die auf einer Ex-Westernfilm-Ranch von Autodiebstahl und Rauschgifthandel gelebt hatten. Der Prozeß gegen die Bande wurde zur Mediensensation, und Manson gilt bis heute als der Mann, der die Hippie-Bewegung eigenhändig zu einem blutigen Ende geführt hat.
Es konnte nicht ausbleiben, daß der junge Schreck sich auch für diesen Gesetzesbrecher begeisterte. „Für mich war Charlie ein armer Freak, dem das Establishment diese Morde anhängen wollte“, sagt er heute. „Ich fand alle Feinde des amerikanischen Mainstreams gut – aber auf eine unschuldige, naive, fast dumme Art. Ich war wie ein Wolfskind, das keine Ahnung von der Gesellschaft hatte.“
Jahre später suchte Nikolas den Kontakt zu Manson. Er korrespondierte mit dem zu lebenslanger Haft Verurteilten, besuchte ihn im Gefängnis, interviewte ihn, verfaßte ein Buch mit dem Titel „The Manson File“ (1988) und drehte schließlich ein Jahr später die bis heute in Untergrundkreisen legendäre Doku Charles Manson Superstar. In beiden Werken präsentierte er die Philosophie, die Musik und die spirituellen Ideen des Mannes, der noch heute als schlimmster Serienmörder des 20. Jahrhunderts im amerikanischen Bewußtsein verankert ist – obwohl er in beiden Mordnächten niemanden umgebracht hat, sondern angeblich nur seine Anhänger mit Hilfe geheimnisvoller Gehirnwäschemethoden zu den Taten angestiftet hatte.
2011 erschien eine neue, auf fast 1000 Seiten erweiterte Version von Schrecks Buch: „The Manson File: Myth and Reality of an Outlaw Shaman“ („Die Akte Manson: Mythos und Realität eines Outlaw-Schamanen“). Darin rollt er den Fall völlig neu auf und versucht mit Hilfe einer Unmenge bisher unbekannter Fakten und Aussagen den Nachweis zu erbringen, daß es sich bei den legendären Morden in Wahrheit um außer Kontrolle geratene Racheakte im Dealermilieu gehandelt habe.
„Ich bin bis heute mit Manson befreundet; er hat mich ursprünglich gebeten, das Buch zu schreiben“, sagt Nikolas Schreck stolz. „Bei der Arbeit an der neuen Fassung habe ich dann herausgefunden, wer wirklich hinter den damaligen Morden steckte.“
In den moralisch gefestigten, rechtskonservativen USA der Achtziger, als die ehemaligen Hippies längst zu geldgierigen, scheinheiligen Yuppies geworden waren, kam es ganz und gar nicht gut an, wenn man sich für das Schreckgespenst der Nation einsetzte. Doch Schreck, der von „seinem“ Gott Seth aus der ägyptischen Wüste ins Mutterland des Feindes zurückbeordert worden war, tat genau das – und noch mehr.
Kaum war er wieder in L. A., gründete er dort die Band Radio Werewolf (deren Name logischerweise auch „böse“ Konnotationen hatte), die ihren Probekeller neben den damals noch unbekannten Guns N’ Roses hatte. Ihre vom Musiktheater inspirierten Skandalkonzerte nannten sie „Rallies“ (= Kundgebungen, Massenveranstaltungen) und bewarben sie mit provokanten Propagandaplakaten. In den Deathrock-Songs des Werwolf-Radios ging es um Serienmörder wie den „Killer-Clown“ John Wayne Gacy oder um einen ehemaligen SS-Offizier, der sich an die gute alte Zeit erinnerte: „I can’t forget those midnight strolls on Kurfürstendamm / The way you wore your Luger made me feel like such a man / The world that trembled in our grasp / The Götterdämmerung / We came we saw we conquered / The Triumph of the will …“
„Das war eindeutig satirisch gemeint“, sagt Nikolas, der damals einen Harem aus „Werewolf Youth“-Girls um sich scharte wie ehedem Charlie mit seiner Kommune. „Ich verkörperte all diese ,negativen‘ Figuren auf der Bühne, wir inszenierten unsere Musik und unsere Auftritte auf parodistische Weise, wie Cartoon-Figuren. Doch sowohl unsere Feinde als auch unsere Fans nahmen alles, was wir taten, viel zu wörtlich.“
Als Radio Werewolf, die „böseste Band der Welt“, mit ein paar befreundeten satanistischen Musikern 1988 das Benefizkonzert „Free Manson!“ ankündigte, stürzte sich die linke Presse wütend auf Schreck. Gleichzeitig wurden die Fans noch fanatischer, und die Cops in L. A. begannen ihn zu schikanieren: „Ich wurde als faschistischer, nekrophiler Bluttrinker dargestellt – und ich habe ja auch tatsächlich Blut getrunken.“
Er trat also die Flucht an, nach San Francisco, wo die eingangs erwähnte Begegnung mit dem Autor dieser Zeilen stattfand … und wo er wenige Monate danach die Frau seines Lebens kennenlernen sollte. Und zwar mitten in der Hochburg des Teufels.
„Es waren stets Frauen in meinem Leben, die mich tiefer und tiefer in das Reich des Dunklen einführten“, sagt Nikolas. „Vielleicht liegt das daran, daß Frauen dem Teufel wirklich näherstehen – wie man das einst geglaubt hat.“
Seine neue Freundin stand zumindest dem Vertreter Satans auf Erden sehr nahe: Zeena war die Tochter von Anton LaVey (1930–1997), einem ehemaligen Varieté-Organisten, der in der Walpurgisnacht des Jahres 1966 die Church of Satan gründete (eine der vielen Legenden, die er nachträglich selbst verbreitete; das Datum ist nach neuen Erkenntnissen reine Erfindung) und besagtes Jahr gleich zum ersten des „satanischen Zeitalters“ ausrief. LaVeys hedonistische, sozialdarwinistische Kirche zog in den experimentierfreudigen 60er Jahren zahlreiche Prominente wie Sammy Davis, Jr. oder Jayne Mansfield an, die sich zum Teil aber nur zu Promotion-Zwecken mit ihrer angeblichen Mitgliedschaft im neuesten schicken Kult schmückten. Der medienerfahrene Teufelspapst zelebrierte auch öffentlich satanistische Trauungen und Taufen: Zeena wurde im Alter von drei Jahren von ihrem Vater zum Gaudium der staunenden Öffentlichkeit dem „wahren Beherrscher der Welt“ geweiht.
1985 – nunmehr erblondet und stets im klassischen Femme-fatale-Stil Hollywoods unterwegs – wurde sie im Alter von 22 Jahren zur Hohepriesterin und offiziellen Sprecherin der Church of Satan. Kaum hatte sie ihren späteren Ehemann Nikolas Schreck kennengelernt, traten die beiden auch schon gemeinsam in US-Talkshows auf, wo sie LaVeys Kirche gegen die damals herrschende „Satanic Panic“ mit deren Anschuldigungen bezüglich rituellem Kindesmißbrauch verteidigten.
Es sollte jedoch nicht lange dauern, bis sich das Paar, das von den sensationsgeilen Medien gern als „first family of Satanism“ bezeichnet wurde, von Anton LaVey lossagte. „Ich arbeitete damals an einem Buch mit dem Arbeitstitel ,The Demonic Revolution‘, für das ich schon viele prominente Persönlichkeiten interviewt hatte und auch mit LaVey sprach“, erzählt Schreck. „Wir waren zwar eine Zeitlang befreundet, doch ich merkte bald, auch durch Gespräche mit meiner Frau, daß Anton ein notorischer Lügner und Betrüger war.“
Nikolas und Zeena ließen die Church of Satan und deren Gründer hinter sich zurück, traten für einige Jahre der schon zuvor von LaVey abgespaltenen Gruppierung Temple of Set bei und zogen sich damit die ewige Feindschaft der streng orthodoxen Teufelsanbeter zu.
Die diversen satanistischen Sekten in den USA und im Rest der okkulten westlichen Welt bekämpfen einander etwa so vehement wie die kommunistischen K-Gruppen im Deutschland der Siebziger. Statt aber spektakuläre magische Kriege mit Blitz und Höllenfeuer gegeneinander zu führen, beflegeln sie einander lieber im Internet, wo jedes Gerücht schnell zum Selbstläufer wird, auch wenn es mehr als einen Pferdefuß hat.
Nikolas Schreck, so steht es im Web und in diversen Insider-Foren geschrieben, heißt angeblich gar nicht wirklich so. Er soll, so verbreiten seine und Zeenas Feinde seit Jahren, außerdem seine Biographie weitgehend erfunden, alle seine ehemaligen Freunde ausgenützt haben und – huch! – noch dazu jüdischer Herkunft sein. Abgesehen davon sei er aber natürlich trotzdem Rassist, Neonazi und überhaupt alles Schlechte, was man (es handelt sich bei den Verbreitern der Gerüchte laut Schreck fast durchwegs um Stalker und fanatische LaVey-Anhänger) auf ihn projizieren kann.
Was die Nazis selbst dazu sagen? Auf einer ihrer prominentesten Websites findet sich der Hinweis, daß „Herr Schreck nichts in unseren Foren posten darf, weil wir hier keine Juden zu Wort kommen lassen“. Die Argumentation dreht sich im Kreis – und scheint eine ebenso ausgeklügelte Inszenierung zu sein wie das „wahre Leben“ des Mr. Schreck. „Es gibt nur einen Grund, warum all meine angeblichen Freunde plötzlich so gegen mich waren: sexuelle Eifersucht“, behauptet er. „Sie haßten Zeena und mich, weil wir verliebt waren und ihren kleinen Frauenhasserklub hinter uns gelassen haben.“
Nikolas kommentiert die Gerüchte nicht, weil er das Internet sowieso für eine endzeitliche Erscheinung hält, für „die Barbaren vor den Toren Roms“. (UPDATE: Als Schreck Ende 2012 die USA besuchte, kontaktierte er dort auch seinen Anwalt, um juristisch gegen die Hetzkampagne und die Verleumdungen vorzugehen. Seither sind die bösen Gerüchte über Zeena und ihn im Netz wesentlich weniger geworden.)
Dennoch kann auch Nikolas Schreck aus geschäftlichen Gründen nicht umhin, sich ins Web 2.0 zu begeben. Vor einigen Monaten startete er seine eigene, autorisierte Seite in „Herrn Zuckerbergs Werbe- und Geheimdienstagentur“, weil dort so viele Betrüger in seinem Namen aufgetreten waren. Die Empfänger seines Newsletters lud Schreck mit folgenden Worten ein: „Sit on my Facebook“.
Der diabolische Humor ist ihm schließlich nie abhanden gekommen. Und von den angeblich so sozialen Medien hält er nach wie vor nichts …
Zwischenspiel: Wien, Anfang der Neunziger. Ich besuche Nikolas und Zeena in einer Mietwohnung im teureren Teil des dritten Bezirks. Die Räume sind naturgemäß schwarz ausgemalt und verdunkelt, im Vorzimmer bleckt ein ausgestopfter Wolf die Zähne, und irgendwo weiter hinten in den Zimmerfluchten schlafen sie in Särgen, wahrscheinlich aber nur bei Tag.
Warum sie ausgerechnet in die Hauptstadt der alten k. u. k. Monarchie übersiedelt sind? „Erstens war meine Großmutter Österreicherin, und zweitens mußten wir aus Amerika flüchten“, sagt Nikolas. „Nach Zeenas Bruch mit ihrem Vater wurde die Situation für uns immer schlimmer – und als uns praktisch gleichzeitig ein christlicher Cop aus L. A. und der Serienmörder Richard Ramirez davor warnten, daß die Behörden hinter uns her seien und uns irgendwelche Morde anhängen wollten, haben wir dieses schreckliche Land schnellstens verlassen. Sonst wären wir heute im Gefängnis oder vielleicht auch tot.“
Sie kamen nicht ohne Geld nach Wien: Dank einer äußerst kostspieligen Copyright-Verletzung der TV-Sendung „Current Affair“, die ohne Erlaubnis Teile von Schrecks Manson-Interview ausgestrahlt hat, sind sie für einige Jahre in der „Festung Europa“ gut versorgt. Jetzt nehmen sie gemeinsam als „Radio Werewolf“ Platten auf, schreiben Sachbücher wie „The Satanic Screen“ über den Teufel im Kino oder „Demons of the Flesh“ über Sexualmagie und halten geheimnisvolle Treffen mit europäischen Sympathisanten ab.
Ich treffe die beiden ein paar Mal zu höchst kultivierten Restaurantbesuchen (sie geben sich „more European“ als die echten Europäer); unternehme mit ihnen eine Tagesreise zur Burg ?achtice, wo 1614 die „Blutgräfin“ Erzsébet Báthory eingemauert ihr grausames Leben aushauchte – und verliere sie dann für ein paar Jahre aus den Augen.
Und jetzt sitzen wir einander wieder gegenüber. Im idyllischen Berliner Grunewald, im Garten eines kleinen Ausflugslokals am Wasser – ich immer noch Journalist, aber er nicht mehr Satanist, sondern ganz im Gegenteil. Bevor mir Nikolas aber von seinem neuen Glauben erzählt, will er seine Beichte ablegen.
„Aus dem, was ich bisher erzählt habe, könnte man den Eindruck gewinnen, das wäre alles gut und lustig und interessant gewesen – aber das war es absolut nicht“, sagt er. „Das Erwecken dieser dämonischen Mächte hatte extrem negative Auswirkungen.“ Als Beispiel für die üblen Folgen berichtet er vom ersten Werewolf-Keyboarder, der verrückt wurde, mittlerweile auf der Straße lebt und den Passanten bis heute die alten Songs vorspielt. „Alles, was mit diesen Dingen zu tun hatte, führte zu Negativität, Wahnsinn und lebensbedrohlichen Situationen“, warnt er. „Es ist weder witzig noch romantisch, und schon gar nicht glamourös oder interessant. Wenn man mit Mächten spielt, denen das Wohl der Menschheit vollkommen gleichgültig ist, dann werden sie einen zu zerstören versuchen.“
Die Leute an den Nebentischen werfen uns verstohlene Blicke zu, als ich Nikolas frage, ob er etwas aus seinem früheren Leben im Dienste Satans bereut – und er antwortet: „Ich bedauere nicht, daß ich durch den Teufel die spirituelle Welt betreten habe. Er ist halt einfach der erste, der einen dort erwartet, und mittlerweile ist er wie ein alter Freund, mit dem ich keinen Kontakt mehr habe. Aber ich glaube, daß ich mit meinem Wissen um das ,Böse‘ heute anderen besser helfen kann. Ich kenne die negativen menschlichen Seiten aus eigener Erfahrung und weiß mehr darüber als der Papst.“
Was er wirklich bedauert? Daß er zu vielen Menschen „grausam war, gefühllos und nur auf mein eigenes Vergnügen bedacht“. Daß sein Einfluß bis heute andere dazu bringt, ihn imitieren zu wollen, was – wie er sagt – zu Haß, Gewalt, Egoismus und Dummheit führt. Und daß er den schnell banal und schal gewordenen Gruftie-Chic mitgeschaffen hat, von dem Leute wie Marilyn Manson („Der hat einfach unsere Show gestohlen, als Radio Werewolf aufgehört haben“) oder die grausam dumme Sado-Maso-Burlesque-Szene bis jetzt ganz gut leben.
Für „böse“ hält der ehemalige Teufelsanbeter die höllischen Mächte, die ihn dazu inspiriert haben, aber nach wie vor nicht: „Sie tun einfach, was sie tun; sie sehen sich selbst nicht als böse, weil sie mit solchen Begriffen gar nichts anfangen können. Sie sind wie grausame Kinder.“
Im Buddhismus gibt es ein Entsagungsritual, in dem man um Vergebung und Reinigung bittet. Vielleicht denkt Schreck genau daran, als er kurz die Augen zu einem stillen Gebet schließt, bevor er die Mehlspeisgabel in seine Torte versenkt.
Er ist seit 2003 praktizierender Buddhist, hat sich über seine und Zeenas Beschäftigung mit fernöstlichem Mystizismus der viertgrößten Weltreligion angenähert und durch intensive Meditation erkannt, daß die buddhistische Realitätssicht die richtige ist, wie er sagt.
Aber so einfach ist das natürlich auch wieder nicht: Im Gegensatz zu den vielen Modebuddhisten im Westen, die ihren neuen Glauben locker und entspannt praktizieren, weil das eben gerade angesagt und so herrlich beruhigend ist, hat sich das Ehepaar Schreck für den tantrischen Buddhismus entschieden. In diesem Zweig der Glaubensrichtung sind Magie und Zauberei etwas völlig Normales, die Götter sehen für Uneingeweihte wie Monster aus, und bei den Ritualen spielt auch Sex (der dort allerdings mehr wie Meditation und Yoga ist als der Sex, den Normalbürger im Schlafzimmer oder Swingers-Club praktizieren) eine Rolle.
„Die Karma-Kagyü-Schule, der wir angehören, ist der linkshändige Pfad des Buddhismus“, erläutert Nikolas. „Dabei geht es im wesentlichen darum, daß man mit dem arbeiten muß, was man in der Welt und im menschlichen Geist vorfindet. Man verwendet die angeblich negativen Aspekte der menschlichen Existenz, statt ein weltabgewandter, asexueller Mönch zu werden. Nimm die Welt, wie sie ist, einschließlich Zorn, Haß und Lust – und arbeite damit, um deinen Bewußtseinszustand zu verändern und ein erleuchtetes Wesen zu werden.“
Das Ego, das Ich, die Person Nikolas Schreck zählen jetzt nicht mehr. Alles ist nur Illusion. Die Welt ist leer, alles in ihr leidet und kann nur durch den Buddhismus erweckt werden. Das Karma ist real; jeder von uns ist das Ergebnis seiner Handlungen und wird so lange in der physischen Realität wiedergeboren, bis er die Kette der Reinkarnation bricht und befreit ist.
„Ich hatte jahrzehntelang mit allem zu tun, was gemeinhin als ,böse‘ gilt“, schließt Schreck die Geschichte seiner Bekehrung vorerst ab. „Ich kannte Mörder, Nazis, Satanisten und Betrüger, alle möglichen extremen Persönlichkeiten. Zeena und ich bekommen heute noch täglich Fanbriefe von Leuten, die dank der Kontextlosigkeit des Internets glauben, daß das alles erst gestern passiert ist …“
Im buddhistischen Milieu kennt man die wilden Geschichten über ihn zwar auch, aber „sie sind jedem völlig egal – vom Dalai Lama bis zu unserem Lehrer. Es geht nicht um Gut oder Böse, sondern darum, die Realität richtig wahrzunehmen“.
Doch was wäre die Wirklichkeit ohne die Fiktion, ohne all die schönen Inszenierungen, ohne die Kunst?
Als wir nach dem Interview durchs Herbstlaub Richtung Schnellbahn zurückspazieren (übrigens trotz der anfänglichen „Drohung“ immer noch lebendig und guter Dinge), erzählt Nikolas von seinen Plänen. Nach all den Sachbüchern und seiner Autobiographie möchte er sich endlich auf die Belletristik stürzen und dicke historische Romane schreiben, mindestens eine Trilogie. Auch Musik will er wieder machen, aber keinen Goth-Deathrock à la „Radio Werewolf“ mehr, sondern lieber ein Soloprojekt mit fernöstlich angehauchtem Psychedelic-Sound. (UPDATE: Schrecks derzeit wichtigstes Musikprojekt ist „Kingdom of Heaven“, bei der er mit dem Multiinstrumentalisten James Collord zusammenarbeitet; siehe dazu auch die einleitenden Worte. Seine Eastern-Psychedelic-Pläne wird er erst mit späteren Live-Konzerten zu realisieren beginnen.)
Irgendwann in nächster Zeit wird er noch einmal in die USA zurückkehren müssen, widerwillig zwar, aber wegen dringender geschäftlicher Angelegenheiten und um die Reste seiner Familie zu besuchen: seine achtzigjährige Mutter – und den nur drei Jahre jüngeren Charles Manson, der bis heute im Gefängnis sitzt. „Ich bin immer noch mit Charlie befreundet, auf eine sehr komplizierte Art. Wir streiten manchmal wie ein altes Ehepaar. Er ist wie ein Familienmitglied für mich, mit denen versteht man sich auch nicht zwangsweise immer gut.“ (UPDATE: Das ist mittlerweile natürlich schon passiert – wie man an der Gefängnis-Erinnerungsaufnahme mit dem langbärtigen Propheten Charles Manson erkennen kann.)
Beim Abschied sagt er uns noch, daß wir zu Hause einen Blick auf seine Website werfen sollen. Dort sieht man ein Photo von ihm, auf dem er als Statist im Science-Fiction-Meisterwerk Blade Runner zu sehen ist: ein Passant mit halbverhülltem Gesicht und Mütze, der desinteressiert an einem Metrokab vorbeigeht, auf dem Harrison Ford, die Waffe in der Hand, gerade nach einem Replikanten Ausschau hält. Die Kategorie, unter der Kleindarsteller wie Nikolas Schreck damals im Filmnachspann geführt wurden, heißt „Special Type“.
Besser kann man ihn wohl kaum beschreiben.
Website von Nikolas Schreck: www.nikolasschreck.eu
Schrecks offizielle Facebook-Präsenz: www.facebook.com/pages/Nikolas-Schreck-Official/397565613631290
„The Ballad of Lurleen Tyler“ von Kingdom of Heaven bei iTunes: itunes.apple.com/us/album/ballad-lurleen-tyler-single/id786558981
Aktuelles Interview mit Schreck über seine Konzerte, die Magie der Musik und vieles mehr (in engl. Sprache): heathenharvest.org/2014/09/10/in-her-thrall-an-interview-with-nikolas-schreck
„The Nikolas Schreck Channel“ auf YouTube: www.youtube.com/user/TheNikolasSchreck
Das Buch „The Manson File: Myth and Reality of an Outlaw Shaman“ kaufen bei:
www.nikolasschreck.eu/index.php?
option=com_content&view=article&id=92&Itemid=59
Ausführliche Rezension von „The Manson File“ bei „compulsion online”: www.compulsiononline.com/NikolasSchreck_TheMansonFile.htm
Radio-Werewolf-CD „The Vinyl Solution“/Analog Artifacts: Ritual Instrumentals and Undercover Versions“ kaufen bei: www.nikolasschreck.eu/index.php?
option=com_content&view=article&id=92&Itemid=59
Nikolas Schreck liest im National Public Radio (NPR) aus seinem demnächst erscheinenenden Roman The Dallas Book of the Dead: www.youtube.com/watch
Trailer zur obigen NPR-Lesung:
www.youtube.com/watch