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Die Negation des Eigenen

Von Arne Freiwald

Entstehung, Ausprägung und Fraktionierung der antideutschen Bewegung

„Nie wieder Deutschland!“ So ist es alljährlich auf den einschlägigen Gegenveranstaltungen zum Tag der Deutschen Einheit von Teilen des linken Milieus zu hören, und auf den Demonstrationen zur Verhinderung einer angemessenen Gedenkveranstaltung für die zivilen Opfer in Dresden am 13. Februar wird diese längst zum Klassiker der Szene avancierte Parole noch flankiert von Geschmacklosigkeiten wie „Keine Träne für Dresden“, „Deutsche Täter sind keine Opfer“ oder „Bomber-Harris, do it again!“. Die Reihe solcher Beispiele für die Ablehnung der Nation und einen nahezu pathologischen Selbsthaß durch Gruppierungen des linksradikalen Spektrums ließe sich seitenlang fortführen: Die Parolen mögen dabei wechseln, doch es ist immer der gleiche provokant-harsche Ton, und die Hemmungslosigkeit und Militanz steigern sich stetig – dies alles relativ unbehelligt von Politik, Staat und Justiz, denn es handelt sich um Rassismus gegen das Eigene, gegen das autochthone Deutsche.

Vorbereitet wurde dieses Phänomen durch bereits frühzeitig vertretene Positionen antideutscher Vordenker, wie etwa Wolfgang Pohrt, der im Jahre 1982 die Marschroute festlegte: „Als Volk haben die Deutschen in Auschwitz ihr Existenzrecht verspielt.“1 Zu nennen sind aber auch geschichtspolitisch motivierte Auseinandersetzungen in der Bundesrepublik, wie etwa der „Historikerstreit“ der Jahre 1986–19882: In dessen Rahmen sollte der Holocaust durch seine geschichtspolitische Instrumentalisierung mehr und mehr als einziger gemeinsamer Bezugspunkt für eine deutsch-deutsche Identität durchgesetzt werden, was dazu führte, daß weite Teile der bundesdeutschen (links-intellektuellen) Gesellschaft die deutsche Teilung aus einer geschichtspolitischen-moralischen Motivation heraus befürworteten. Dies legte den Grundstein dafür, daß die Scham über die NS-Verbrechen sukzessive von einem regelrechten „Schuldstolz“ überlagert wurde, der sich dann bei Teilen des deutschen Linksradikalismus zu einem negativen Nationalismus verschärfen sollte. In diesen Reihen ist der Glaube an einen deutschen „Sonderweg“ entsprechend auf die Spitze getrieben worden, und bis heute dominiert dort das Bild eines im Innern rassistischen Deutschlands sowie die Überzeugung von einer besonderen deutschen Psyche mit einem ihr immanenten Hang zum aggressiven Nationalismus und Faschismus. Als Folge wird etwa die „Auflösung“ des deutschen Volkes in einer multikulturellen Gesellschaft präferiert und geradezu haßerfüllt gegen alle Formen eines deutschen Kollektives agitiert, sei es gegen die Nation, die Familie oder die Religion. Gleichzeitig wird auf diese Weise immer weiter von klassischen, alt-linken Positionen abgerückt und vielmehr der Siegeszug eines globalen Neoliberalismus vorbereitet. Denn indem die antideutsche Linke grundsätzlich jede Form von Kollektivität attackiert und die Welt im bloßen Individualismus auflösen will, gerät sie selbst zur Avantgarde der aggressivsten Teile des Finanzkapitals: Die totale Individualisierung, die jeden Schutzraum zerstört und den Einzelnen hilflos zurückläßt, spielt nur der totalen Macht des Marktes in die Hände.3
In das öffentliche Bewußtsein ist die antinationale bzw. explizit antideutsche Bewegung im Zuge der deutschen Einheit, der kurzzeitigen Wahlerfolge rechter Parteien seit Ende der 1980er Jahre sowie der Besorgnis im Hinblick auf eine mögliche Welle von Ausländerfeindlichkeit in der Bundesrepublik in den Jahren 1991–1994 getreten. Gerade vor dem Hintergrund einer im linken Spektrum mehrheitlich vorzufindenden Ablehnung einer deutschen Wiedervereinigung konnte sich die Gruppe der Antideutschen, hervorgegangen aus maoistischen Gruppierungen, Teilen der autonomen Szene sowie der grün-alternativen Bewegung, als besonders radikale Antifaschisten und vehemente Kritiker eines nun befürchteten „Vierten Reiches“ sowie Mahner vor einem Wiederaufkommen eines spezifisch deutschen Antisemitismus gebärden. Die Unterstützung auch der gemäßigten Linken manifestierte sich in den hohen Teilnehmerzahlen der einschlägigen Demonstrationen gegen ein vermeintliches „Großdeutschland“ in bundesdeutschen Städten vom Herbst 1989 bis Mitte 1990: Allein in Frankfurt versammelten sich am 12. Mai 1990 über 20.000 Menschen unter dem eingangs zitierten Motto „Nie wieder Deutschland!“ – Die Antideutschen: Eine neue Bewegung war geboren.

Nie wieder Deutschland!

Mögen seitdem manchem Genossen die enthemmten und militanten Parolen und Aktionen dieser radikalen Fraktion auch zu weit gehen oder gar mißfallen, so schließt die Beobachtung einer national enthaltsamen bis explizit antinationalen Linken aber doch, wenn auch in verschiedenen Abstufungen, nahezu das gesamte linke Spektrum ein, und es läßt sich eine gewisse Aufgabenteilung bzw. das geschmierte Ineinandergreifen verschiedener Bereiche ausmachen: So sorgen die parlamentarisch etablierten Ausformungen für das Einsickern, die Verankerung und politische Legitimierung eben dieser antinationalen Haltung. Beteiligt sind weite Teile der Partei Die Linke, deren Jugendorganisation linksjugend eine „Plattform gegen Antisemitismus, Antizionismus, Antiamerikanismus und regressiven Antikapitalismus“ unterhält, die beispielsweise unter dem Motto „Der Hauptfeind ist das eigene Land!“ in Torgau am 25. April 2015 demonstrierte. Eine lückenlose Dokumentation antinationaler bzw. antideutscher Verlautbarungen der Grünen würde jeglichen Rahmen sprengen, es seien daher nur exemplarisch das Urinieren auf die Nationalfahne durch Mitglieder der Grünen Jugend im Jahre 2008, weitere einschlägige Verlautbarungen der Nachwuchsorganisation4 sowie die Teilnahme von Bundestagsvizepräsidentin (!) Claudia Roth im November 2015 an der Demonstration gegen den Bundesparteitag der AfD in Hannover zu nennen. Während von PEGIDA-Organisatoren eine überdeutliche Distanz zu den politischen Rändern erwartet wird und für die Gesinnung des einzelnen immer die ganze Gruppe haften muß, wurde in Hannover vom ganz selbstverständlich ebenfalls anwesenden linksextremen Milieu skandiert: „Deutschland, du Stück Scheiße!“ Auch die Jugendorganisation der SPD ist, insbesondere unter ihrer ehemaligen Vorsitzenden Franziska Drohsel, für eine antinationale Haltung bekannt: Die Traditionslinien eines in der Sozialdemokratie durchaus vorhandenen Linkspatriotismus, es sei nur an Kurt Schumacher erinnert, verblaßten unter Drohsel vollends, wenn diese ihren Kurs beschrieb: „Also, deutsche Nation ist für mich überhaupt nichts, auf das ich mich positiv beziehe. Politisch bekämpfe ich es sogar eher.“5 Entsprechend reichte auf dem Bundeskongreß der Jungsozialisten im Jahre 2009 der Landesverband Berlin einen Antrag unter dem Titel „Super-Deutschlandjahr 09 – ohne uns! Eine andere Party ist nötig!“ ein, in dem unter anderem der Bund der Vertriebenen als „NS-Hilfsorganisation“ bezeichnet und die Forderung nach Dekonstruktion der Nation erhoben wurde.

Der Hauptfeind ist das eigene Land!

Außerhalb der parlamentarischen Sphäre sorgt zum einen der martialisch auftretende Schwarze Block auf den Straßen und Demonstrationen für die handfeste Umsetzung der politischen Schützenhilfe, wobei die alte Faustregel der radikalen Linken, wonach Gewalt gegen Sachen legitim, gegen Personen aber zu vermeiden sei, längst hinfällig ist: Die Palette reicht von verbalen Drohungen (etwa gegen Betreiber potentieller Veranstaltungsorte des politischen Gegners), Wurfgeschossen jedweder Art auf mißliebige Demonstranten, brennenden Autos und dem Einsatz von Schußwaffen, wie unlängst gegen Wahlkampfhelfer der AfD. Zum anderen wird der politisch-aktionistische Komplex von einem kulturell-publizistischen Sektor umrahmt: Dort sorgen Bands wie die alteingesessene Szenegröße Slime für den antinationalen Sound. Die einschlägigen und unmißverständlichen Texte der Gruppe gelten als „Kunst“6 und werden entsprechend gesetzlich geschützt. Zudem können und dürfen solche Bands an jedem Ort spielen – aktuell hat ein Bündnis der Altparteien einen Antrag der AfD im Hamburger Senat abgeschmettert und Slime einen Auftritt beim Hafengeburtstag 2016 gesichert – und haben keinerlei Verbote, Hindernisse oder Repressalien wie vergleichbare Gruppierungen aus dem Rechtsrockbereich zu fürchten. Darüber hinaus findet sich im Dunstkreis der Zeitschriften Bahamas, konkret oder jungle world eine Fraktion, die der antinationalen Linken seit Jahren die theoretische Munition liefert. Die Positionierung dieses Milieus formulierte das antideutsche Urgestein Hermann L. Gremliza, Herausgeber der Zeitschrift konkret, im Zuge der Widervereinigung: „Als wäre ,Deutschen-Hasser‘ nicht die einzig moralisch vertretbare Haltung, die ein Beobachter dieser widerwärtigen Nation einnehmen kann.“7
Lassen sich all diese bisher skizzierten Personen, Gruppierungen und Erscheinungsformen aufgrund der antinationalen Klammer als antideutsch im wörtlichen Sinne verstehen, so steht dieser Begriff aber seit Beginn der 2000er Jahre vor allem für eine spezifische Chiffre, die sich entlang eines Konfliktes im Binnendiskurs der politischen Linken ausgeformt hat: Bereits auf theoretischem Felde – zum einen durch die Dominanz der Kritischen Theorie in der Tradition Theodor W. Adornos und Max Horkheimers; zum anderen durch Vorstöße des Philosophen Jean Améry, der bereits in den 1960er Jahren die Gefahr eines linken Antisemitismus beschwor – wurde in der antinationalen Bewegung die sukzessive Hinterfragung und dann die Abkehr vom klassischen Marxismus deutlich. Eine offenkundige Spaltung der Bewegung sollte sich in der Folge insbesondere vor dem Hintergrund des Zweiten Golfkrieges 1990/91 und dann verstärkt im Rahmen der Ereignisse am 11. September 2001 offenbaren: Ein harter Kern interpretierte den Golfkrieg zunehmend verengt im Lichte des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges, wonach die Drohungen Saddam Husseins gegen Israel und die deutschen Waffenexporte an den Irak als historische Wiederholung der Bedrohung des jüdischen Volkes und seines Staates gesehen wurden. Nach den Anschlägen auf das World Trade Center und der zunehmenden Zuspitzung des arabisch/islamisch-israelischen Konfliktes nahm die nun als „Antideutsche“ bezeichnete Abspaltung in der antinationalen Bewegung noch deutlicher vom weitverbreiteten Antiamerikanismus der traditionellen Linken Abstand und sah aus einer dazu nun konträren Position die USA als Schutzmacht Israels, was zu einer rigorosen Verteidigung bzw. Rechtfertigung des US-militärischen Engagements im Nahen und Mittleren Osten geführt hat. Entsprechend werden der Pazifismus der Friedensbewegung und die linke Amerikakritik mit der Argumentation angegriffen, daß die traditionelle Linke durch die Ablehnung militärischer Mittel zum Schutze Israels mit dem Feind kollaboriert habe und damit zwangsläufig auf der Seite der Antisemiten stünde. Entsprechend verläuft die Scheidelinie im linken Lager entlang der Gretchenfrage: „Wie hältst Du es mit Israel?“8

Solidarität mit Israel

Für die „antideutsche“ Fraktion ist die Solidarität mit Israel bedingungslos, und in dieser Frage kann es laut Justus Wertmüller, Redakteur des Szeneblattes Bahamas, keinen Kompromiß geben: „Der Imperativ ‚Es geht um Israel‘ ist nicht verhandelbar.“9 Folglich wird zum einen ein als expressiv verbis bezeichneter „Islamfaschismus“, der aufgrund der elementaren Bedrohung für Israel als Hauptfeind angesehen wird, heftig attackiert. Zum anderen wird auch das übrige linke Lager aus Antiimperialisten, Antifaschisten und Globalisierungsgegnern angegriffen, denn diese würden in ihrem Antikapitalismus, Antiamerikanismus und Antizionismus ihren eigentlichen Feinden, den „Nazis“, gleichen und mit diesen (freiwillig oder unfreiwillig) in der Sache kooperieren. Durch Kompromiß- und Dialogangebote an den Islam würde die traditionelle Linke ebenfalls einen „antisemitischen Vernichtungswillen“ (Wertmüller) in sich tragen – dieser artikuliere sich nur als „Israelkritik“ und manifestiere sich in der Solidarität mit den unterdrückten Völkern (speziell mit den Palästinensern). Fern jeglicher Differenzierung zwischen Israelkritik, Antizionismus und Antisemitismus, dafür mit einer regelrechten Fetischisierung des Staates Israel und der Forderung nach bedingungsloser Solidarität, einer kompromißlosen Unterstützung der USA sowie einer eigenen Vorstellung des „Westens“ ausgerüstet,10 hat diese Abspaltung eine innerlinke Kritik an ihren Positionen herausgefordert, in deren Rahmen nun wechselseitig die Vorwürfe des „Faschismus“ bzw. „Rassismus“ erhoben werden: Den „Antideutschen“ gegenüber steht die Gruppe der „Antiimperialisten“ – vornehmlich im Dunstkreis der marxistischen Zeitung junge welt zu finden und im Binnendiskurs der Linken auch als die „Antinationalen“ bezeichnet, um auf diese Weise den Gegensatz zu den „Antideutschen“ aufzuzeigen, die sich durch die Fixierung auf ein nicht zu diskutierendes Existenzrecht des Staates Israel eben nicht der Auflösung aller Nationen und Grenzen verpflichtet sähen. Vor dem Hintergrund dieses Gegensatzes wird aufgrund des Bruches mit traditionellen Konzeptionen auch bezweifelt, ob die in diesem speziellen Streit als „Antideutsche“ bezeichnete Gruppe im Grunde überhaupt noch zur politischen Linken zu zählen sei. Die „Antiimperialisten“ zeichnen sich ihrerseits durch eine im linken Lager seit den 1960/70er Jahren dominierende Solidarität mit den antikolonialen Kräften aus, wozu auch der Unabhängigkeitskampf der Palästinenser gezählt wird. Folglich wird Israel mittels der Ideologeme Antiimperialismus und Antizionismus implizit oder auch explizit die Existenzberechtigung abgesprochen. Diese Ausdifferenzierung der radikalen Linken wird besonders beim Aufeinandertreffen der genannten Fraktionen deutlich: Nicht selten liefern sich dann „Antiimperialisten“ und die an den mitgeführten US-amerikanischen und israelischen Fahnen zu erkennenden „Antideutschen“ wilde Schlägereien.

Volksfeindliche Abwege

Daß sich ehemalige Vordenker und Anhänger klassisch antideutscher Ideen zu einer Neubewertung der deutschen Frage sowie einer positiven Bemessung der Rolle der Nationen aus linker Sicht geöffnet haben, hängt zu großen Teilen mit der ständigen Übersteigerung und einer damit ebenfalls einhergehenden Isolierung des radikalen und negativen Nationalismus zusammen. So erklärte ein geläuterter Wolfgang Pohrt anläßlich des 13. Jahrestages der Wiedervereinigung am 30. September 2003, „daß ich derzeit nicht in der Lage bin, irgendetwas hervorstechend Fremdenfeindliches oder Antisemitisches zu erkennen, das aus der Tiefe der deutschen Seele kommen und sich dort aus ergiebigen Quellen speisen würde“.11 Ein prominenteres Beispiel ist sicherlich Jürgen Elsässer, der in seiner ehemaligen Funktion als Redakteur bei konkret oder jungle world ebenfalls als Vordenker der Antideutschen galt, aber von seinen früheren Positionen abrückte, zum Verteidiger des Nationalstaats in Zeiten der Globalisierung avancierte und nicht zuletzt mit seinem Magazin „Compact“ mittlerweile ein scharfer Kritiker der Antideutschen geworden ist: „Die Sache ist mir natürlich heute mächtig peinlich. Andererseits hat mich meine Teilnahme an dieser Bewegung aber auch für immer kuriert und mir einen einzigartigen Einblick gegeben, warum die Linke in Deutschland immer wieder auf volksfeindliche Abwege gerät.“12 Die hier dargestellten antinationalen Parolen und Konzeptionen drücken im Kern eine Überzeugung des nahezu gesamten linken Spektrums aus, wodurch leicht in Vergessenheit gerät, daß auch in der deutschen Geschichte der positive Bezug auf das eigene Land sowie die Verknüpfung von sozialer und nationaler Frage zeitweise von den Kommunisten bis hin zu Vertretern der Sozialdemokratie reichte. Geradezu paradox mutet in diesem Zusammenhang ein Rückblick auf die Bewunderung der Neuen Linken der Jahre 1968 ff. für die revolutionären Erhebungen der unterdrückten Völker in der Dritten Welt an: Solidarisierte sich hier doch in höchster Euphorie eine sich streng internationalistisch verstehende Linke mit Bewegungen, die neben ihren antibürgerlichen, antikapitalistischen und antiwestlichen Positionen auch durchweg nationalistisch eingestellt waren: In ihren politischen Grundgedanken bildeten die nationale Befreiung und die sozialistische Revolution eine einheitliche Konzeption.

Anmerkungen

1? Pohrt, Wolfgang: Endstation. Über die Wiedergeburt der Nation, Berlin 1982, S. 119.
2? Vgl. dazu Pohlmann, Friedrich: Der Historikerstreit, in: Sezession, 66/2015, S. 18–22.
3? Siehe dazu Elsässer, Jürgen: Nationalstaat und Globalisierung. Als Linker vor der Preußischen Gesellschaft, Waltrop/Leipzig 2009; vgl. auch ders.: Angriff der Heuschrecken. Zerstörung der Nationen und globaler Krieg, 3. Auflage, Bonn 2007.
4? So lautete etwa eine Twitter-Meldung der Parteijugend zum Tag der Deutschen Einheit 2015: „Am 3. Oktober wurde ein Land aufgelöst und viele freuen sich 25 Jahre danach. Warum sollte das nicht noch einmal mit Deutschland gelingen?“
5? So Drohsel in einem Cicero-Gespräch 2008 (entnommen aus: www.cicero.de/jungepolitik.php).
6? „Schwarz ist der Himmel, Rot ist die Erde/Gold sind die Hände der Bonzenschweine/Doch der Bundesadler stürzt bald ab/Denn Deutschland, wir tragen dich zu Grab./Wo Faschisten und Multis das Land regieren,/Wo Leben und Umwelt keinen interessieren,/Wo alle Menschen ihr ,ich‘ verlieren,/Da kann eigentlich nur noch eins passieren:/Deutschland muß sterben, damit wir leben können!“ (Text der Gruppe Slime zu „Deutschland muß sterben“, 1981).
7? Gremliza, Hermann L.: Ami stay here, in: Ders.: Krautland einig Vaterland, Hamburg 1990, S. 22–25, S. 23.
8? Zur Geschichte und Theorie der proisraelischen Antideutschen siehe etwa Hanloser, Gerhard (Hrsg.): „Sie warn die Antideutschesten der deutschen Linken.“ Zu Geschichte, Kritik und Zukunft antideutscher Politik, Münster 2004; Dahlmann, Manfred: Auf die Frage: Was ist antideutsch? Teil 1, in: Bahamas, 47/2005, S. 56–62; Teil 2, in: Bahamas 48/2005, S. 61–65; Meyer, Clara Felicia: Die Antideutschen. Rückblick und Kritik, in: Neues Deutschland vom 19.8.2014 (abrufbar unter: www.neues-deutschland.de/artikel/942920.die-antideutschen-rueckblick-und-kritik.html).
9? Wertmüller, Justus: Es geht um Israel – nicht um Iran-Konferenzen. Ein Gruß zum 60. Geburtstag, in: Bahamas, 55/2008, S. 32–35.
10? So lautet in diesem Milieu die Idealvorstellung des „Westens“ folgendermaßen: „Wenn man Israel etwas zu seinem 60. Geburtstag wünschen sollte, dann einen Westen, der seinen Namen verdient: Eine US-Regierung, die nicht ausgerechnet kurz vor Torschluß Israels Souveränität zugunsten des Mordspacks im Gaza, Syrien oder im Libanon beschneiden will, und ein Wahlvolk in den USA, das sich am besten schon während der Vorwahlen des typischen europäischen Zombies Obama entledigt. Einen Westen auch, zu dem sich die Region Europa endlich wieder bekennt und zum Beweis dem Islamfaschismus nach innen und außen Einhalt gebietet. Nach innen durch eine Integration, die im Ergebnis Assimilation intendiert, bei gleichzeitiger Unterbindung moslemischer Sonderbewußtseinszonen, nach außen durch ein klares Bündnis mit Israel und den USA gegen den Iran.“ Aus Ebenda.
11? Aus Pohrt, Wolfgang: Zoff im Altersheim, in: Ders.: FAQ, Berlin 2004, S. 9–18, hier S. 15.
12? Siehe dazu Elsässer, Jürgen: „Rothfront marschiert“, in: Compact, 9/2015, S. 19–20.

 
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