Archiv > Jahrgang 2024 > AL IV/2024 > Hyänen – Sittenwächter – Greifkommandos 

Hyänen – Sittenwächter – Greifkommandos

Von Mag. Wolfgang Dvorak-Stocker

Als ich von den Hyänen des Schlachtfelds das erste Mal hörte, glaubte ich meinen Ohren kaum zu trauen. Kein einziges westliches Medium hat bisher berichtet, daß überall auf den Schlachtfeldern der Ukraine Organhändler zugange sind, die sogar spezielle Uniformen tragen. In der Ukraine zucken die Leute die Schultern, sie sind überall, ist halt so. Bei uns: null Berichterstattung.

Ich fragte den Chef einer wichtigen österreichischen NGO in privatim, was er von der Geschichte halte. Seine Antwort: Ich sei russischer Propaganda aufgesessen. Aber das bin ich nicht: Ein guter Freund, der aus der Ukraine stammt, aber seit vielen Jahren in einem westlichen Land lebt, dessen Staatsbürgerschaft er auch besitzt, war anläßlich des Begräbnisses seines Vaters zum ersten Mal seit Kriegsbeginn wieder in der Ukraine. Sein Vater war als Arzt schon lange in Pension, als der Krieg ausbrach, und meldete sich freiwillig, um im Feldlazarett zu operieren. Dabei kam es im Sommer dieses Jahrs zu einer Auseinandersetzung mit einer der erwähnten Gestalten in speziellen Uniformen. Dazu muß man wissen, daß einem Toten keine funktionierenden Organe mehr entnommen werden können, nur Sterbenden. Diese zu finden, ist die Aufgabe der Organhändler. Als ein schwerverletzter junger Mann ins Feldlazarett zum Vater meines Freunds getragen wurde, erkannte er sogleich, daß er dessen Leben mit einer relativ einfachen Operation retten konnte. Da trat jemand in einer besonderen Uniform an ihn heran und sagte: „Den müssen Sie nicht retten!“ „Wer sind Sie, daß Sie mir so einen Befehl erteilen können?“ fragte ihn der alte Arzt. Der Organhändler klärte ihn auf. Der Vater meines Freunds operierte trotzdem und rettete dem jungen Mann damit das Leben. Daraufhin wurde er von dem Organhändler so sehr bedrängt, daß er einen Herzinfarkt erlitt und an diesem verstarb. Ende der Geschichte.

Ich wollte auf Nummer sicher gehen und fragte einen mir gut bekannten Geschäftsmann, der oft in der Ukraine war und dort viele Leute kennt, ob die Tätigkeit dieser Hyänen des Schlachtfelds tatsächlich so allgegenwärtig sei, daß jeder in der Ukraine von ihrer Existenz wisse. Ja, nickte er. Dann fragte ich, wenn sie tatsächlich überall an der Front unterwegs seien und spezielle Uniformen trügen, ob das nicht heißen müsse, daß einige Leute in der Regierung Selenskyj oder der Armeeführung sehr gut daran verdienten. Ja, nickte er wieder. Für unsere „Qualitätsmedien“ ist all das freilich kein Thema.

Auch die Sittenwächter sind es nicht. In vielen ukrainischen Städten sind junge Männer unterwegs, die Personen, die sich ganz privat auf der Straße auf Russisch unterhalten, bedrängen und einschüchtern. Die Bedrohung der russischen Minderheit durch den aggressiven ukrainischen Nationalismus ist nun tatsächlich ein Propagandastereotyp Rußlands. Daß diese Behauptung vor 2022 nicht stimmte, kann ich selbst bezeugen. Heute ist sie offenbar wahr. Aber auch darüber berichten unsere Medien nicht; nur was der Propaganda gegen Rußland nützt, wird berichtet. So, daß Rußland Strafgefangenen „Frontbewährung“ gegen den Erlaß der Reststrafe anbietet. Schrecklich genug, wenn davon Mörder und Vergewaltiger betroffen sind, doch der Geschäftsmann, von dem ich eben sprach, fragte mich, ob ich wohl wisse, daß mit dieser Praxis die Ukrainer angefangen hätten und die Russen nur nachgezogen wären. Ich wußte es nicht. Kein einziges westliches Medium hat darüber berichtet.

 
Neue Ordnung, ARES Verlag, A-8010 Graz, EMail: neue-ordnung@ares-verlag.com