Wenn Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern heiraten, ist das Scheidungsrisiko zu 64 % höher, als bei Ehen innerhalb desselben Volkes. Doch nicht nur gleiche ethnische Herkunft stabilisiert eine Ehe; weitere Faktoren spielen nach einer Untersuchung des Rostocker Zentrums für Erforschung des demographischen Wandels und der University of Liverpool eine Rolle: So sinkt das Scheidungsrisiko auf die Hälfte, wenn Kinder im gemeinsamen Haushalt leben und es steigt, wenn die Frau bei der Heirat jung ist, wenn sie keiner Religion angehört, einen niedrigen oder keinen Bildungsabschluß hat, oder in einer großen Stadt aufgewachsen ist. Auch steigt das Scheidungsrisiko signifikant, wenn die Frau ganztags arbeitet. Doch selbst unter Herausrechnung dieser Faktoren bleiben Unterschiede zwischen intra- und internationalen Ehen bestehen.
FAZ, 10. Dezember 2014