Die spirituelle (Sinn-)Suche eines Großteils der modernen Menschen geschieht, auch wenn diese von Sinnsucher es leugnen würden, im Geiste ebendieser Moderne. Individualismus, Pseudoesoterik und Subjektivismus prägen diese Suche. Die besondere Problematik des sogenannten Neu-Heidentums liegt jedoch nicht etwa primär in der spirituellen Suche dieser Menschen, sondern zunächst in der Meinung, daß das Heidentum als Exoterik (religiöser Praxis) gelebt, wiederbelebt und/oder neubelebt werden kann. Dabei handelt es sich meist um reine „Kopfgeburten“. Das „germanische“ Heidentum kann exoterisch nicht wiederbelebt werden, seine Sukzessionkette ist unterbrochen. Als Esoterik und damit auch als Exoterik unerreichbar, lebt die Urwahrheit jedoch auch in der heutigen Zeit fort. Eine Antwort im Lichte der traditionellen Weltsicht* auf sogenannte „neuheidnische“ Bestrebungen.
Die beiden Beiträge von Baal Müller, auf welche dieser Beitrag eine Art „Antwort“ sein soll, eignen sich gewiß, um dem geneigten Leser einen Einblick in die sogenannte „Neu-heidnischen“ Anschauungen zu vermitteln. Eine Antwort auf Dr. Müllers Beitrag kann diese Betrachtung im strengen Sinne nicht sein, denn an den objektiven Ausführungen Baal Müllers ist nichts auszusetzen, er listet die unterschiedlichen Auffassungen, ohne eine direkte eigene Glaubensüberzeugung auszusprechen.
Zu Beginn dieser Betrachtung soll der Rahmen festgelegt werden, in welchem sich der Autor bewegt. Die kaum wertende Einführung Baal Müllers soll nun durch diese stärker wertende Betrachtung ergänzt werden. Vielleicht sollte man zunächst erwähnen, was dieser Beitrag nicht ist: er ist keine positivistische Abhandlung über das Neu-Heidentum, er ist keine neutral gehaltene Studie, und er erhebt nicht den Anspruch auf Totalität. Vorliegende Arbeit soll dem geneigten Leser eine Antwort auf die Versuche verschiedenster Gruppen, das Heidentum wiederzubeleben, geben – und zwar aus Sicht der Schule der Integralen Tradition. Dabei will ich dem Leser vor allem näherbringen, daß eine menschengemachte „Wiederbelebung“ insofern obsolet ist, als die Urtradition bis heute fortlebt. Wir werden uns nun dem traditionalen Glauben in mehreren Schritten annähern. Diese Schritte sind unbedingt
Notwendig, und eigentlich würde eine Betrachtung der vorliegenden Thematik, die dieser auch nur annähernd gerecht werden wollte, ganze Bände füllen, wir wollen dennoch versuchen, dies in der gebotenen Kürze zu bewerkstelligen. Zuvor müssen aber mehrere Begriffe betrachtet werden, deren Verständnis Vorbedingung ist. Im folgenden Beitrag konzentrieren wir uns weniger auf die angebliche „Inkulturation“ gewisser „Kulthandlungen“ als vielmehr auf die universale Bedeutung der Integralen Tradition, auf die Frage also, inwieweit und in welcher Form wir, insbesondere im Abendland, in einer authentischen Tradition leben können. Es soll also die Frage geklärt werden, inwieweit das Heidentum erneuert, fortgesetzt oder wiederaufgenommen werden kann, und vor allem anderen, inwie weit dies überhaupt, aus rein menschlicher Sicht, geboten ist, oder anders: ob nicht der (in unserem Falle: christliche) „Monotheismus“1 ganz einfach die authentische traditionale Lebensweise darstellt.
Der Film „Der zerbrochene Mond“2 stellt ein interessantes Dokument dar. Hatten die Produzenten dieses Films ihn freilich als Werk „gegen“ die „Klimaerwärmung“ geschaffen, wird diese Botschaft folgerichtig auch in der Werbung transportiert und die Handlung dreht sich um die Probleme eines Nomadenvolkes auf der Suche nach Weidengründen, also um die Frage nach Leben und Überleben auf über 5.000 Metern im Himalaya, wird der Film demnach zu einem Dokument der Frage des Überlebens traditionaler Gemeinschaften in der Spät-Moderne. Die eigentliche, wahrscheinlich ungewollte Botschaft, die dieser Film verbreitet, welche wiederum die meisten Seher nicht recht einzuordnen wissen, ist denn auch der „Kampf“ zwischen dem Leben in der Tradition und dem in der Moderne. Unverständlich und verborgen bleibt diese Botschaft dem heutigen Menschen freilich schon allein aus dem Grund, weil die Nomaden, die Lamas und das im Film vorkommende Orakel sich einer traditionalen Sprache, die für den heutigen Menschen völlig unverständlich ist, bedienen.
Für uns hingegen ist diese Botschaft verständlich, denn es die traditionale Botschaft, die das Zentrum unserer Überlegungen zum Heidentum und, damit verbunden, zur Tradition des abendländischen Menschen, ausmacht. Im Mittelpunkt dieses Filmdokuments steht der „Streit“ zwischen einem Vater und dessen Sohn. Der Sohn möchte die Tradition der Nomaden aufgeben und in die Stadt ziehen, er will dort sein Glück finden und die Mühen des Lebens am Berg hinter sich lassen. Der Vater, der Großvater, der Lama, der Rinpoche, sogar das Orakel warnen eindringlich vor diesem Schritt. Sie erkennen zwar die Sorgen des (sehr) jungen Nomaden an, sie sehen aber in der Abwanderung in die Stadt nicht die ultimative Lösung, sondern vielmehr das logische Ende und auch die Erniedrigung des Nomadenmenschen. Der Vater wird zum Beispiel bei der Ausübung einer traditionalen Handwerkskunst gezeigt, er versucht einen Schüler in dieser Kunst zu unterweisen und führt dabei mit sich selbst ein Zwiegespräch, in dem er beschwört, daß die Tradition dieses Handwerks nicht verschwinden dürfe. Man sieht: die Tradition ist eine Lebenswirklichkeit, die in der Welt der Tradition alle Bereiche des Daseins umfasst.
Es geht aber bei dieser Vater-Sohn-Auseinandersetzung um viel mehr als nur um das Aufgeben von „Gewohnheiten“. So befragt der Vater beispielsweise ein Orakel, er bittet es um Hilfe und Rat. Das Orakel prophezeit ihm, daß niemand Wohlstand und Frieden erhalten könne, der seine Götter und Beschützer zurücklassen würde. Diese Prophezeiung bezieht sich freilich auf die Treue zur Überlieferung, ihre Arbeitsweisen, ihren religiösen Glauben, kurz: ihre Lebenswelt, die geschlossen ist, wobei erst die moderne Welt in diese Geschlossenheit Zwietracht zu säen und diese traditionale Lebenswelt zu zerstören versucht. Dieses Orakel erinnert den Vater an seine und seines Volkes Pflicht, die Götter zu ehren. Im Falle der Nomaden wird deutlich: ist die Tradition, und zwar die Gesamttradition, die eben nicht nur die kultisch-esoterische Seite umfaßt, sondern die gesamte Lebenssituation darstellt, die sich in dem eigenen Lebensraum konkretisiert, einmal abgebrochen, und dies über einen längeren Zeitraum, so ist es nahezu unmöglich, sie wiederzubeleben. Besonders schwer wird es dann, wenn die traditionalen Meister der betreffenden Tradition „verschwinden“, d. h. die Sukzessionskette unterbrochen ist. Und ist die Sukzessionskette einmal gänzlich unterbrochen, so ist sie (meist) nicht wieder herstellbar. Der Mensch aus sich heraus kann diese Kette ohnehin niemals wieder zusammenfügen, außer er erhält dazu göttliche Vollmacht. Doch stellt sich dann sofort ein Problem: wie manifestiert sich diese „Vollmacht“ glaubwürdig? Diese Frage muß aber an dieser Stelle unbeantwortet bleiben. Ein wichtiger Begriff, der direkt und unmittelbar mit unserer Thematik zusammenhängt, ist jener der „Überlieferung“ und zwar in jener Form, wie sich Heiliges Wissen von einer Generation zur anderen übermittelt. Dieses „Heilige Wissen“ ist freilich vom Urmenschen an, vom Goldenen Zeitalter, übermittelt und setzt sich ungebrochen durch die Zyklen der Zeit fort. Wir nennen diese Übermittlungskette „Sukzession“. Nicht zufällig wurde unserer Betrachtung das Leben der Nomaden vorangestellt. Dieses hat eine tiefe, traditionale Bedeutung, die nun näher erläutert werden soll:
Das traditionale Leben und die mündliche Überlieferung
Martin Lings3, einer der wichtigsten traditionalen Autoren, führt in seinem Buch Alter Glaube und Moderner Aberglaube tatsächlich meisterhaft in diese Fragestellung ein. Lings beschreibt in diesem wichtigen Werk schrittweise die Tradition und ihren Gehalt: „In der überlieferungstreuen Welt, wo dem Leben eines Schäfers stets Unschuld beigemessen wurde, betrachtete man Städte zumeist als Orte der Verderbnis. Tacitus berichtet, daß die Germanen seiner Zeit eine Abscheu vor Häusern hatten; und es gibt auch heute noch nomadische oder halbnomadische Völkerschaften, wie beispielsweise die Indianer, die eine unwillkürliche Verachtung für alles empfinden, was sie, wie der Ackerbau es tut, an einen bestimmten Ort binden und somit in ihrer Freiheit beschränken würde.“4 Wir werden nun gleich erkennen, was die Ausführungen Martin Lings’ mit unserer Thematik verbindet. Die Nomaden und ihr Dasein bilde(te)n eine geschlossene Welt in sich. Sie leb(t)en in der Tradition, ihr gesamtes Leben kannte keine Unterscheidung zwischen profan und heilig, ganz einfach, weil ihre Welt nicht in die unterschiedlichsten Bereiche aufgespalten wurde. Der moderne Mensch nennt diese Aufteilung: „Berufsleben“ und „Privatleben“, hier wird die Widersinnigkeit des modernen Lebens in Worte gefaßt. Der Mensch der Moderne hat somit (mindestens!) zwei „Leben“ und tatsächlich meist nicht ein wirkliches Leben in Fülle. Eine solche Fragmentierung des sogenannten „Alltags“ kannte und kennt der traditionale Nomade freilich nicht5. Die Überlieferung der Tradition erfolgt folgerichtig auch nicht durch moderne „Bildungseinrichtungen“, oder gar durch ein theologisches „Studium“, sondern vielmehr ausschließlich mündlich. Die Initiation ist daher keine, die durch Anhäufung sogenannter (weltlicher) „Bildung“ erreicht wird, sondern durch tatsächliche Einweihung.
Diese rein „mündliche“ Initiation hat selbstverständlich in der Welt der Tradition nicht den Grund in einem angeblichen „Bildungsdefizit“, wie uns dies moderne „Bildungsexperten“ gerne weismachen wollen, sondern hat „heilige Gründe“: „Der rote Mann will sich nicht auf dieser Erde ‚festsetzen‘, auf der alles nach dem Gesetz der Stabilisierung und auch der Verdichtung – man könnte auch ‚Versteinerung‘ sagen – unweigerlich ‚zum Kristall‘ werden muss. Und das erklärt die Abneigung der Indianer gegen Häuser, vor allem, wenn sie aus Stein sind, und auch das Fehlen einer Schrift6, die entsprechend dieser Sehweise den heiligen Fluß des Geistes ‚festhalten‘ und ‚töten‘ würde.“7 So schreibt Frithjof Schuon, einer der bedeutendsten traditionalen Autoren, über die Lebenswelt der Indianer. Martin Lings weist seinerseits darauf hin, daß beispielsweise die Druiden der Ansicht waren, eine Niederschrift ihrer heiligen Lehren bedeute deren Entweihung8. Wir sehen hier bereits die Parallele zu unserer Thematik: die mündliche Überlieferung fehlt im Neu-Heidentum vollkommen. Es gibt keine mündliche (personale!) Sukzession in der heutigen Zeit, die die heiligen Lehren übertragen hätte. Die Konsequenzen daraus werden wir zu einem späteren Zeitpunkt noch eingehender betrachten.
Natürlich könnte man nun einwenden, daß diese grundsätzliche Regel des „Nichtniederschreibens“ im Monotheismus fehlen würde. Bevor wir uns dieser Frage zuwenden, sollten wir aber noch einige Worte zur Qualität der mündlichen Überlieferung verlieren. Der moderne Mensch hat sich daran gewöhnt, und das ist in unserer Welt auch durchaus richtig, daß das geschriebene Wort oft das überlegene, das abgewogenere und das qualitativ hochwertigere „Wort“ ist. Das gilt jedoch nicht für traditionale Kulturen. In dem Maße, wie die Gesellschaft verfällt, verfällt auch das Wort – mündlich und (in unserer Zeit) schriftlich. Noch einmal Martin Lings: „Man könnte auch anhand vieler anderer Beispiele aufzeigen, daß das Fehlen der Schrift wie auch das Fehlen des Ackerbaus eine positive Ursache haben kann; und ganz gleich wie sehr wir uns auch daran gewöhnt haben mögen zu glauben, großes sprachliches Geschick sei untrennbar mit der Fähigkeit zu lesen und zu schreiben verbunden, kann eine kurze Überlegung schon genügen, um zu zeigen, daß kein grundlegender Zusammenhang zwischen beiden besteht, denn Sprachkultur ist völlig unabhängig vom geschriebenen Alphabet, das als ein sehr später Nachtrag zu der Geschichte der Sprache kommt.“9
Allein das bisher Geschriebene zeigt uns, daß eine Wiederbelebung des Heidentums auf (zum Beispiel) „archäologischen“ Studien basierend, vollkommen in die Leere gehen muß, die mündliche Überlieferung fehlt.
Wenn wir uns nun der Frage zuwenden, inwieweit dieser traditionale Grundsatz des „Nichtniederschreibens“ mit den monotheistischen „Heiligen Büchern“ zusammenhängt, so werden wir merken, daß er keinen Widerspruch darstellt. Zum einen ist beispielsweise gerade im Christentum die Initiationskette stets eine personale. Dem „mündlich“ überlieferten Glauben und seinen Grundsätzen kommt ein ebenso hoher Stellenwert zu wie den geschriebenen heiligen Texten, diese Niederschrift ist dem Zeitenlauf und den verfallenden Zyklen angepaßt, bildet aber einen Abstieg, so wie die Menschheitsgeschichte eben ein ständiger Abstieg ist. Und hier nähern wir uns bereits der Kernaussage unserer Betrachtung: die Tradition, die ja (eigentlich überflüssig zu erwähnen) nicht vom Menschen kommt, setzt sich auch in den letzten Zeiten fort. Diese Fortsetzung gleicht einem Fluß, der sich seinen Weg durch die verschiedenen Landschaften bahnt und stets sein Ziel erreicht. So können wir Menschen uns auch nicht aussuchen, wie Tradition gebildet wird, sondern wir müssen dem Vorgegebenen folgen.
Wenn wir uns nun wieder dem Sinn der niedergeschriebenen heiligen Bücher zuwenden, so behalten wir in Erinnerung, daß sie niemals die mündliche Sukzession ersetzen können und auch niemals dafür gesandt wurden. Ananda Coomaraswamy, ein weiterer wichtiger integraler Traditionalist, schreibt zu dieser Frage: „Jene ganze Klasse prophetischer Literatur, zu der die Bibel, die Veden, die Edda, die großen Epen und, ganz allgemein gesprochen, die ‚besten Bücher‘ der ganzen Welt gehören … Viele von diesen Büchern gab es schon lange, bevor sie niedergeschrieben wurden, viele sind niemals niedergeschrieben worden, und andere sind verlorengegangen oder werden verlorengehen.“10
Die Edda ist als, in dieser Welt, lebendiges Wort verlorengegangen, die germanisch-heidnische Tradition ist als Exoterik nicht mehr praktizierbar und kann den Menschen daher auch unmöglich erheben. Es wäre vermessen von uns Menschen, diese Wiederbelebung vornehmen zu wollen. Doch, so stellt sich uns die Frage, lebt dieses alte Wissen heute noch fort? Ist die heidnische Sicht des Kosmos in den sogenannten „abrahamtischen Monotheismen“ verlorengegangen? Wie setzt sich die Urtradition in unserer heutigen Zeit fort? Und lebt sie überhaupt fort? Um diese Fragen beantworten zu können, müssen wir nun zunächst den Begriff der Tradition näher betrachten.
Seyyed Hossein Nasr schreibt über die Tradition: „Die Formulierung des traditionalen Standpunkts war eine Antwort des Heiligen, das das Alpha und das Omega des menschlichen Daseins ist, auf die Untergangselegie des in einer entheiligten und deshalb sinnentleerten Welt verlorenen Menschen.“11 Und Nasr zitiert aus „Tao Te King: „Ruhe im uralten Tao, bewege Dich mit der Gegenwart.“12 Es wird zweierlei deutlich: erstens, die Formulierung der traditionalen Lehre wurde erst in unserer Zeit notwendig, weil der moderne Mensch meist nicht mehr in einer traditionalen Lebenswirklichkeit aufwächst und so ständig nach etwas sucht, was er in der modernen Welt nicht ohne Hilfe finden kann. Diese Hilfe muß und wird ihm von traditionalen Lehrern, die ihrerseits lediglich Werkzeuge des Höchsten sind, gewährt. Diese Lehrer sind Eingeweihte in eine traditionale Exoterik und vor allem in eine traditionale Esoterik. Das heißt, sie stehen in einer ununterbrochenen Kette direkter, personaler Initiation. All diese traditionalen Lehren befinden sich aber unbedingt und unmittelbar in der Sukzession der einen Urtradition mit ihren unterschiedlichsten Ausprägungen in der jeweiligen Zeit, im jeweiligen Zyklus.
Nasr gibt eine Sufi-Parabel wieder, die uns zeigt, daß die Menschen früherer Zyklen, also jener Zeit, in welcher das Gros der Menschen eben eine traditionale Lebenswirklichkeit umgab, die Tradition als Begriff nicht kannten und folglich auch nicht definieren mußten, was sie ohnehin mit ihrem ganzen Leben verkörperten. Mich erinnert diese Parabel auch stets an die traditionalen Handwerkskünste oder die traditionale Landwirtschaft. Ein Bauer früherer Zeiten konnte auch nicht genau chemisch analysieren, warum seine Pflanzen gut gedeihen würden, er hatte es gleichsam im Gefühl, wußte, was er tat, und mußte dazu nicht positivistisch-akademisch analysieren. Nasr schreibt: „Der prämoderne Mensch war zu tief mit der von der Tradition geschaffenen Welt verwoben, als daß er die Notwendigkeit empfunden hätte, einen solchen Begriff scharf zu definieren und dadurch herauszuheben. Er war wie die kleinen Fische, die nach einer Sufi-Parabel eines Tages zu ihrer Mutter kamen und darum baten, daß sie ihnen die Natur des Wassers erkläre, von dem sie soviel gehört hatten, das sie aber noch nie gesehen und das man ihnen noch nie definiert und beschrieben hätte. Die Mutter antwortete darauf, daß sie ihnen gerne die Natur des Wassers enthüllen würde, jedoch müßten sie zuerst etwas finden, das kein Wasser wäre. In gleicher Weise lebten die normalen Menschengesellschaften in einer Welt, die so sehr von dem durchtränkt war, was wir heute Tradition nennen, daß sie mit dem Begriffsetikett wie „Tradition“ nichts anfangen konnten, wie es in der modernen Welt definiert und formuliert werden mußte.“13 Nasr umreißt, was Tradition im Kern ist, wenn er schreibt: „Tradition beinhaltet die Empfindung für eine Wahrheit, die sowohl göttlichen Ursprungs ist als auch in einem größeren Zyklus der Menschheitsgeschichte sowohl durch Weitergabe wie auch durch Erneuerung der Botschaft auf dem Wege der Offenbarung ihre permanente Fortsetzung findet“.14 Ebenso unverbrüchlich mit dem Begriff der Tradition sind die Begriffe der „Orthodoxie“ (im Sinne der Rechtgläubigkeit) und der „Religion“ (im Sinne von „Bindung“, „Rückbindung“ oder auch „Praxis“) verbunden. So schreibt Nasr: „Diesem Punkt (Anm. Johannes Auer: der Bedeutung der exoterischen Dimension) kommt besondere Bedeutung im Lichte der Ansprüche so vieler heutiger pseudoesoterischer Gruppierungen zu, die sich über das Exoterische erhaben fühlen, ganz im Gegensatz zu den größten Weisen vergangener Tage, die sich in erhabenster Weise über die spirituelle Selbstwerdung äußern konnten und doch den Formen und exoterischen Lehren ihrer Religionen treu blieben, wobei die wenigen Ausnahmen nur die Regel bestätigen. Esoterik ist jene innere Dimension der Tradition, die sich an den inneren Menschen wendet, den esō anthrōpos des heiligen Paulus.“15 Es ist daher wichtig zu betonen, daß eine authentische Tradition stets beide Ebenen, die Exoterik wie auch die Esoterik, umfassen muß. Grob gesagt, bezeichnet man als „Exoterik“ die praktische Seite eines Glaubens, das Erfüllen der Glaubenspflichten, des Gebets, der Riten usw., während „Esoterik“ wirkliche „Einweihung“, „Schauen“, „Wissen“ bedeutet, etwas, was nur wenigen leibhaftig zu Teil wird.16
Eine traditionale Exoterik kommt jedenfalls niemals ohne die Bindung an die Esoterik aus, das ist unmöglich. Die traditionale Esoterik wiederum ist erst möglich, wenn der betreffende Schüler seinerseits an eine traditionale Exoterik gebunden ist – Ausnahmen bestätigen, wie Nasr zu Recht schreibt, die Regel. Auch hier erkennen wir die Schwachstelle sämtlicher germanisch-heidnischen Bestrebungen. Wie soll man eine Exoterik betreiben, wenn die (lebenden!) Esoteriker fehlen? Und wie soll eine Exoterik, die keine Eingeweihten in dieser Zeit als Richtschnur vorzuweisen hat, als authentisch traditional betrachtet werden? „Verkauft“ wird ja das Neuheidentum als Glaubenspraxis. Auch im Hinblick auf die traditionale Orthodoxie läßt sich mit Nasr festhalten: „Tradition, ob exoterisch oder esoterisch betrachtet, schließt Orthodoxie ein und ist untrennbar mit ihr verbunden. Wenn es so etwas wie Wahrheit gibt, dann gibt es auch Irrtum und Normen, die es dem Menschen erlauben, beides voneinander zu unterscheiden. Orthodoxie im universellen Sinne ist nichts anderes als die Wahrheit an sich und in ihrem Bezug zur formalen Homogenität eines bestimmten Traditionsuniversums.“17
Aus dem in diesem Abschnitt Dargelegten wird also ersichtlich, daß Tradition weit mehr ist als das, was moderne Kreise darunter verstehen. Sie ist jedenfalls niemals dem Individualismus unterworfen, sie besteht fort, ohne an den Menschen gebunden zu sein. Der Mensch allerdings ist an die Orthodoxie im universalen Sinne gebunden, er kann nicht nach seinen persönlichen Ideen frei wählen und kreieren, wie in einem Baukasten der „Religionen“. Um zu verdeutlichen, wie sich die Urtradition in den Zeiten fortmanifestiert, wenden wir uns nun der traditionalen Kosmologie zu, einem Feld, das besonders wichtig und eindringlich erscheint, je mehr man sich damit auseinandersetzt.
Wo Glaube sich von der Schöpfung und damit vom Kosmos (und vom Ritus) löst, so wie dies beispielsweise im Protestantismus, Wahabismus, aber auch im (modernen) Katholizismus etc. der Fall ist, dort wird Glaube tatsächlich von der Tradition gelöst, dort wird beispielsweise Christentum zu einer ungesund dualistischen Religion, in dem Sinne, daß die Natur als reine geistlose Schöpfung dargestellt wird (nichts könnte falscher sein) und die Erde zu einem reinen Selbstbedienungsladen und damit vollkommen entheiligt wird. So ist ein Hauptvorwurf der modernen „Heiden“ an die Vertreter des Monotheismus, hier besonders an das Christentum, es habe den Menschen der Natur in einer totalen Form entfremdet. Dieser Vorwurf, besonders an den westlichen Katholizismus, ist in linear-geschichtlicher Hinsicht nicht einmal so unberechtigt. Die christliche Exoterik im Abendlande hat hier gewiß eine gefährliche Verengung erlebt. Seyyed Hossein Nasr führt dazu aus: „Die Offenbarung Gottes ergreift dabei den Menschen und die Natur in einer Weise, die jenem veräußerlichten Verstand des nachmittelalterlichen Menschen unbegreiflich bleiben muß, der seine Entfremdung von seiner eigenen inneren Wirklichkeit durch eine Steigerung seiner Aggression und seines Hasses gegen die Natur externalisierte, eine Aggression, die durch die übertrieben scharfe Trennung zwischen dem Übernatürlichen und dem Natürlichen im westlichen Christentum begünstigt wurde.“19 Dabei existiert auch im Abendlande ungebrochen die große Wertschätzung des Einsiedlerlebens inmitten der Natur. Martin Lings schreibt über die traditionalen Lebensformen in der Natur: „Bis vor kurzer Zeit noch haben die Menschen über ihre frühesten Vorfahren nicht schlechter gedacht, nur weil sie in Höhlen und Wäldern lebten und nicht in Häusern. Es ist noch nicht allzu lange her, daß Shakespeare dem verbannten Herzog, der im Wald von Arden lebte, ‚so wie sie in der goldnen Welt lebten‘, die Worte in den Mund legte: ‚Wir fühlen hier die Buße Adams nur / Der Jahreszeit Wechsel… / Die unser Leben, vom Getümmel frei, / Gibt Bäumen Zungen, findet Schrift im Bach, / In Steinen Lehre, Gutes überall. / Ich tauscht´ es selbst nicht.‘ In manchen Seelen finden diese Worte noch einen echten Widerhall, eine Zustimmung, die weitaus mehr ist als nur ein Beipflichten aus rein ästhetischen Gründen. Und vor Shakespeare hatte es, vom ganzen Mittelalter bis zurück in die früheste geschichtliche Vergangenheit keine Zeit gegeben, in der das Abendland nicht seine Einsiedler gehabt hätte. Einige von ihnen zählten zu den am meisten verehrten Menschen ihrer Generation. Und man kann auch nicht daran zweifeln, daß diese wenigen außergewöhnlichen Menschen, die in einer natürlichen Umgebung lebten, eine Art wohlwollendes Mitleid für ihre von der ‚Zivilisation‘ sklavisch abhängigen Brüder empfanden.“20 Der Vorwurf des modernen „Heiden“, das Christentum (und mit ihm der Monotheismus) sei generell „naturfeindlich“, greift daher aus esoterischer Sicht absolut in die Leere. Auch hier zeigt sich wiederum die Kontinuität der Überlieferung, denn das Leben in der Natur regt nicht nur wegen der Stille und der Distanz zur Zivilisation zu einem kontemplativen Leben an, sondern auch in so hohem Maße, und besonders aus diesem Grund, weil die jungfräuliche (also unberührte) Natur einen Teil von Gottes „Antlitz“ offenbart – die Natur ist Epiphanie.
Den Menschen also als „Krone“ der Schöpfung in dem Sinne umzudeuten, als habe er das Recht, die Natur nach Gutdünken auszubeuten, ist ebenso verkehrt, wie beispielsweise im traditionalen Herrscher den totalitären Diktator zu sehen. Das Schlüsselwort in dieser Beziehung ist „Dienst“. Und mit „Dienst“ hängt „Demut“ und „Verantwortung“ eng zusammen. Insoweit der traditionale Mensch in der unberührten Natur das Göttliche, das „Paradiesische“ erblickt, wird er diesem Umstand Verehrung schulden. Man betet also die Natur nicht primär wegen ihrer Schönheit, Anmut oder Ursprünglichkeit an, sondern man erkennt in ihr das göttliche „Antlitz“. Die unberührte Natur ist tatsächlich Verehrungsobjekt, weil sie, im Gegensatz zum Menschen, nicht schuldig werden kann. Die jungfräuliche Natur ist natürlich auch im traditional verstandenen Monotheismus Theophanie und Epiphanie in gleichem Ausmaße, und dafür gibt es mannigfach „Zeugen“ und Lehrer.21 Daher beten, um das eindringlich zu wiederholen, die traditionalen Esoteriker nicht die Natur um ihrer Schönheit willen an, wie das vielleicht romantische Dichter in gewisser Weise tun, sondern sie beten Gott in der Natur an, erkennen der Natur ihren Charakter als Teil der Schöpfung zu und „degradieren“ keineswegs in übertriebener dualistischer Manier die Natur zu profanem „Allgemeingut“ und die Übernatur zum einzig heiligen Ziel. Besonders die jungfräuliche, unberührte Natur, die es immer weniger gibt, ist daher heilig in sich als Epiphanie und daher als Natur der Verehrung würdig. Um der Natur diese Heiligkeit zuzuerkennen, bedarf es aber keineswegs einer angeblichen „Rückbesinnung“ auf irgendwelche „heidnischen Kulte“ (die meist falsch oder verdreht praktiziert werden), sondern es gilt die traditionale Exoterik des Monotheismus in orthodoxer Weise zu praktizieren und somit der traditionalen Esoterik zuzustreben. Unsere Zeit, das jetzige Stadium des Zyklus, in welchem wir uns befinden, hat es in sich, daß diese traditionalen Urwahrheiten nicht mehr selbstverständlich gelebt werden können, daher müssen wir uns erneut diese Wahrheiten, die über der Zeit stehen und ewig gültig sind, in Erinnerung rufen.
Was ergibt sich nun aus dem hier Festgehaltenen für uns, die wir in der Tradition zu leben versuchen, und vor allem, was ergibt sich nun im Hinblick auf das „Heidentum“?
Wir beginnen unsere abschließende Betrachtung erneut mit einem Zitat des großen traditionalen Autors Seyyed Hossein Nasr: „Zwar ist die Essenz der Tradition in divinis ewig gegenwärtig, aber ihre geschichtliche Manifestation kann entweder vollständig vom irdischen Plan verschwinden oder teilweise unzugänglich werden oder ‚untergehen‘. Nicht jede Tradition ist auch eine lebendige. Die ägyptische Tradition z. B., eine der bemerkenswertesten, die dem Menschen bekannt sind, kann nicht praktiziert oder gelebt werden, obwohl ihre Kunstformen, Symbole und sogar eine gewisse Präsenz mehr psychologischer als spiritueller Art nach wie vor erhalten sind. Jenes spirituelle Leben, das den irdischen Leib der Tradition belebte und beseelte, hat sich in die Wohnstatt des Ursprungs aller Religionen zurückgezogen, und diese Tradition kann nicht als eine lebendige gelten wie etwa der Hinduismus oder der Islam.“22 Nasr beantwortet damit alle Fragen, die wir stellten. Das Heidentum ist im Abendlande eine Tradition, die sich zurückgezogen hat. Diese Tradition kann nicht wiederbelebt werden, sie ist freilich lebendig, dies ohne Zweifel, aber eben in einer für den Menschen vollkommen unerreichbaren Weise. Dies schließt nicht aus, daß einzelne Menschen einen Zugang zu diesem Wissen erhalten und mit einer Intuition beschenkt werden, aber selbst diese Menschen werden, den Zeiten entsprechend, keine Religion begründen oder wiederbeleben (können). Das heißt, daß diese Einzelnen zwar zur Erkenntnis einer zurückgezogenen Tradition gelangen können, so zum Beispiel Eremiten in der Einsamkeit der Natur, jedoch niemals kann diese Ausnahmeregel auf eine Gemeinschaft rückwirken, und diese Erkenntnis wird nicht in eine exoterische Neubelebung münden können. Als Beispiel für solche „Ausnahmeerscheinungen“ in der Moderne könnte man an dieser Stelle Henry David Thoreau23 anführen. Der 1817 in Massachusetts geborene Thoreau wurde vor allem durch sein Werk Walden oder Hüttenleben im Walde24 weithin bekannt. Thoreau kann als einer der wenigen „Wissenden“ betrachtet werden, die keiner traditionalen Schule entstammen.
Der Umstand, daß das Heidentum im Abendlande sich zurückgezogen hat, bedeutet freilich nicht, daß die Wahrheit dieser Traditionen nicht fortbesteht, oder daß wir uns nicht ein Wissen um diese Traditionen aneignen sollten. Im Gegenteil: ihre Wahrheit ist die eine Urwahrheit. Die Riten, das Wissen, die Kosmologie, oftmals auch die Kultorte, die Verbindung des Menschen mit dem Göttlichen, sie bestehen fort in den traditionalen Religionen, die uns geschenkt wurden. In unseren Breiten auch im traditionalen Christentum, das aber seit einigen Jahrhunderten auf dem Rückzug ist. Da es den Rahmen des vorliegenden Beitrags sprengen würde, wollte man nun auf alle diese Punkte im Detail eingehen, so sei an dieser Stelle stellvertretend nur ein wesentliches Element traditionaler Symbolik angeführt: die „Ostung“ des Betenden, so zum Beispiel des Priesters im traditionalen Christentum, er wendet sich nicht umsonst gen Osten bei der Feier der Liturgie, hin zur aufgehenden Sonne. Die Sonne als Symbol für Christus – gibt es einen stichhaltigeren Beweis für die Existenz einer traditionalen Kosmologie, die immer war und immer sein wird und auch im Christentum fortlebt?
Das Schlusswort dieser Betrachtung soll wiederum Seyyed Hossein Nasr gehören: „Traditionale Symbole, die ja ihre Wurzeln in der archetypischen Welt des Geistes haben, können wiederbelebt werden, wenn es nur eine lebendige Tradition gibt, die Symbole, Bilder und selbst Lehren einer anderen traditionalen Welt aufnehmen kann, wobei eine solche Übernahme weit mehr beinhaltet als eine bloße historische Anleihe. Freilich können Symbole und Ideen toter oder fremder Traditionen nicht legitim in eine andere Welt übernommen oder absorbiert werden, die nicht selbst traditional ist, wie es vielfach in der modernen Welt versucht wird. Jeder Versuch, einen solchen Prozeß unter Außerachtlassung der Tradition einzuleiten, ist nichts weniger als die Usurpation der Funktion eines Propheten oder derjenigen Gestalt, den die Muslims den Mahdī und die Hindus den Chakravartin nennen. Die Übernahme eines Elements aus einer anderen Tradition muß den Gesetzen und Prinzipien folgen, die den Daseinsmodus der übernehmenden Tradition bestimmen. Andernfalls kann die Übernahme von Elementen eines gleichermaßen ursprünglich traditionalen Charakters zu Auflösungstendenzen führen, was einer schon lebendigen Tradition großen Schaden zufügen oder diese sogar zerstören kann, ganz zu schweigen von Organisationen rein menschlichen Ursprungs, die mit Kräften spielen, die sie bei weitem nicht begreifen oder steuern können.“25
1 Das Wort „Monotheismus“ ist an sich eine irreführende Bezeichnung, da sämtliche Traditionen die eine göttliche Kraft als Ursprung haben, die Manifestationen unterscheiden sich, die Urkraft (Gott) ist aber stets dieselbe. Wir gebrauchen Monotheismus hier lediglich, weil es die gängige Eingrenzung von Judentum, Christentum und Islam darstellt und es den Leser möglicherweise nur verwirren würde, würden wir diesen Begriff nicht in unsere Überlegungen übernehmen.
2 Rangel, André, Negrão, Marcos, Der zerbrochene Mond, Enigma Films 2010, Schröder Media, 2012, ca. 72min
3 Martin Lings ist einer der wichtigsten Autoren der Schule der Tradition. Für den Autor dieser Zeilen ist er der vielleicht prägendste traditionale Meister. Zu seiner Biographie siehe: Matin Lings´s life and work, auf der Homepage von World Wisdom: www.worldwisdom.com/public/authors/Martin-Lings.aspx, abgerufen am 29. November 2012
4 Lings, Martin, Alter Glaube und moderner Aberglaube, Spohr Verlag, Salim Spohr, Kandern im Schwarzwald, 2005, S. 18
5 Aber auch inmitten unserer Zeit gibt es Menschen, die die überlieferte Lebensform, den Einklang des Lebens, hochhalten. Als Beispiel sei hier der Vorarlberger Bergbauer Kaspanaze Simma angeführt. Simma, ein sogenanntes „Urgestein“ der „Grün-Bewegung“ in der Politik, ist wahrscheinlich einer der wenigen echten „Grünen“. Allerdings, man könnte fast sagen „selbstverständlich“, und Simma räumt dies selbst ein, sind „seine“ Ideen in der Politik nicht unbedingt auf breite Resonanz gestoßen. Aber, und das ist das eigentlich Wesentliche, Simma gehört zu den wenigen, die ein Leben in der biologischen Landwirtschaft tatsächlich mit allen Konsequenzen, und so gut es eben in unserer Zeit möglich ist, praktizieren.
6 Hervorhebung von Johannes Auer
7 Schuon, Frithjof, The Feathered Sun, World Wisdom Books, Bloomington, 1990, S. 67, hier zitiert aus: Lings, Martin, Alter Glaube und moderner Aberglaube, Spohr Verlag, Salim Spohr, Kandern im Schwarzwald, 2005, S. 19
8 Ebd.
9 Ebd.
10 Coomaraswamy, A. K., The Bugbear of Literacay, Sophia Perennis, 1979, S. 25, hier zitiert aus: Lings, Martin, Alter Glaube und moderner Aberglaube, Spohr Verlag, Salim Spohr, Kandern im Schwarzwald, 2005, S. 19
11 Nasr, Seyyed, Hossein, Die Erkenntnis und das Heilige, Eugen Diederichs Verlag, München, 1990, S. 93
12 Ebd.
13 Ebd., S. 94
14 Ebd., S. 100
15 Ebd., S. 108
16 Eine genaue Erklärung und Eingrenzung des Begriffs „Esoterik“ würde den Rahmen des vorliegenden Beitrags sprengen.
17 Ebd., S. 109
18 Die hier gebrauchte Kapitelüberschrift stammt im Original von Seyyed Hossein Nasr: Nasr, Seyyed Hossein, Die Erkenntnis und das Heilige, deutschsprachige Erstauflage, Eugen Diederichs Verlag, München, 1990, S. 253
19 Ebd., S. 257
20 Lings, Martin, Alter Glaube und moderner Aberglaube, Spohr Verlag, Salim Spohr, Kandern im Schwarzwald, 2005, S.18
21 Siehe hierzu: Nasr, Seyyed Hossein, Die Erkenntnis und das Heilige, deutschsprachige Erstauflage, Eugen Diederichs Verlag, München, 1990, S. 253ff
22 Ebd. S. 115
23 Neben Henry David Thoreau könnte man noch weitere Persönlichkeiten anführen, die, möglicherweise ohne es zu wissen, der philosophia perennis (der Integralen Tradition) zugerechnet werden können. Es handelt sich hierbei um unbewußte Vertreter der ewigen Wahrheit. Durch ihr Leben symbolisieren sie den Urcharakter des menschlichen Daseins: das traditionale Leben als Selbstverständlichkeit, frei von ideologischen Begriffsumgrenzungen.
24 Thoreau, Henry, David, Walden oder Hüttenleben im Walde, Manesse Verlag, Zürich, 2005
25 Ebd. S. 115–116