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Wir sind die Guten!

Von Mag. Wolfgang Dvorak-Stocker

Die spöttische Bezeichnung „Gutmenschen“ für unsere politischen Feinde war mir von Anfang an zuwider. Gemeint ist damit natürlich, daß sie für das in ihren Augen „Gute“ eintreten und dabei die Realität aus den Augen verlieren. Ja, daß sie meinen, das „Gute“ für sich selbst gepachtet zu haben. Und dennoch: Vom Widersacher so bezeichnet zu werden, ist eigentlich eine heimliche Ordensverleihung. Was wäre denn das Gegenteil? Nicht der realistische Mensch und Verantwortungsethiker, sondern – der Schlechtmensch.

„Gutmenschen“ gehen als Erben des Liberalismus von der Gleichheit der Menschen aus, doch der Egalitarismus läßt sich nicht durchsetzen „ohne Menschen ungerecht zu behandeln, weil er eine ungerechte Verteilung von Belohnungen und von Ressourcen rechtfertigt, wobei diejenigen, die sie verdienen bestraft werden, um andere unverdientermaßen zu belohnen. Der Egalitarismus rechtfertigt zudem ein System der Unterdrückung, da sich Gleichheit nur unter Einschränkung der Freiheit durchsetzen läßt und ständige Überwachung und Regulierung erforderlich macht. Der Egalitarismus nimmt dem Leben seinen Sinn, denn der Sinn entsteht aus Differenzierung und Hierarchie – Differenzierung ermöglicht Definition und Selbstdefinition, Hierarchie stiftet Orientierung und Zielbewußtsein“, wie der britische Systemkritiker Alex Kurtagić  im Interview mit der JF 19/13 klarmacht. Auf Kurtagić’ jüngst im Verlag Antaios erschienenen Bändchen „Warum Konservative immer verlieren“ werden wir in der nächsten NO ausführlich eingehen.

Und Kurtagić hat recht mit dem, was er sagt, und zwar nicht bloß auf der Ebene und Wirtschafts- und Sozialpolitik, sondern in jedem Bereich menschlichen Lebens: Mann und Frau sind nicht gleich, wer sie mittels Gender Mainstreaming gleichzumachen versucht, schafft Ungerechtigkeit. Völker und Kulturen sind nicht gleich. Wer sie mittels Massenmigration und Multikultur gleichzumachen versucht, verletzt ihre Freiheit, nach ihren eigenen Gesetzen und Formen zu leben. Im 19. Jahrhundert begann der Liberalismus mit der Negation der Religion, es folgte die Negation der Nation, nun sind wir bei der Negation der Geschlechtlichkeit angelangt.

Überall auf der Welt regt sich dagegen Widerstand. Benedikt Kaiser zeigt in dieser NO deutlich auf, daß der islamische Neofundamentalismus ohne den globalisierten Liberalismus gar nie entstanden wäre. Auch wenn dies dem Europäer nicht sympathisch sein muß: Die Wahlergebnisse in den Staaten der „Arabellion“  machen deutlich, daß diese Völker von unserem politisch-ethischen Modell nichts wissen wollen. Das ist ihr gutes Recht und nicht überall muß daraus der wahnwitzige Neofundamentalismus wahhabitscher Prägung werden – der Iran zeigt, daß es auch einen anderen islamistischen Weg gibt, der nicht in Weltterrorismus münden muß.

Auch die bis hin zu lokalen Aufständen führende Gewaltkriminalität entwurzelter Zuwanderer in Europa beweist, daß das politische Modell der angeblichen „Gutmenschen“ Menschen und Völker vergewaltigt. Diese Ideologie verkennt die Conditio Humana, sie irrt bezüglich unveränderlicher Grundkonstituanten menschlicher Existenz. Indem sie das menschliche Bedürfnis nach Identität – religiöser, ethnischer, kultureller, sozialer, geschlechtlicher – negiert, beraubt sie den Menschen seiner Besonderheit und Würde. In letzter Konsequenz läuft sie auf die Verneinung des Mensch-Seins selbst hinaus. Daher bereiten die sogenannten „Gutmenschen“, von denen viele vielleicht wirklich das Beste wollen, den Völkern nicht ein irdisches Paradies, sondern vielmehr eine veritable Höllenfahrt. Dumm-Menschen müßte man sie nennen, aufgrund ihrer völligen Verkennung des menschlichen Wesens.

Mittlerweile glaube ich auch nicht mehr, daß alle von ihnen tatsächlich das Gute wollen. Da werden FPÖ-Politiker auf offener Straße zusammengeschlagen, da müssen die Häuser der Burschenschaften in Wien am 8. Mai gegen die Anschlagsversuche der Antifa Polizeischutz erhalten, da prügelt der linke Mob zwei Männer, die an diesem Abend das Haus einer gerade nicht bewachten Burschenschaft verlassen – beide übrigens keine Burschenschaftler – krankenhausreif, ohne daß sich die Spitzen der Grünen Partei, die solche Taten durch ihre vielfältige verbale Hetze erst hervorgerufen haben, auch nur zu einer Distanzierung herablassen. Da verlinkt der fanatische Rechtsextremisten-Jäger Öllinger von den Grünen die von ihm betriebene Homepage dutzendfach mit der Terroristen-nahen Plattform „Indimedia“, auf der laufend Bekennerschreiben nach linksextremistischen Anschlägen in Deutschland veröffentlicht werden. Da stimmen die Grünen im Parlament gegen eine gesamteuropäische Schuldenbremse und zugleich für eine unbegrenzte Haftung Österreichs für alle anderen europäischen Schuldenstaaten (vgl. NO 3/2012), was in dieser Kombination nur dann sinnvoll ist, wenn sie diesem Land tatsächlich Schaden zufügen möchte. Da marschieren bei einer von den Grünen mitveranstalteten Demonstration Linksextremisten mit dem Transparent „Nein, wir lieben dieses Land und seine Menschen nicht!“ und von den Organisatoren findet niemand etwas bei. Wie kann man solchen Typen auch nur im Entferntesten das Adjektiv „gut“ zumessen? Muß man nicht sagen, daß es sich eindeutig um gegen ihr eigenes Volk hasserfüllte Extremisten handelt, für die Flüchtlinge und Migranten nur Mittel zum Zweck der Zerstörung der eigenen Kultur sind? Die einfachen, idealistischen und ehrlichen Unterstützer der angeblich „gutmenschlichen“ Doktrin mögen brave, aber doch „Dumm-Menschen“ sein. Die Führer und politisch Weiterdenkenden aber sind eindeutig böse, menschenverachtend und völkervernichtend. Das Adjektiv „gut“ darf uns im Zusammenhang mit diesen Gestalten der Nacht niemals mehr über die Lippen kommen.

 
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