Prof. Dr. h. c. Friedrich List (1789–1846); ein Zeitgenosse der Tübinger Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Friedrich Hölderlin und Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling; machte sich einen Namen als Schutzzolltheoretiker, Zollpolitiker und Eisenbahnpionier. Er gilt als Vordenker der deutschen Nationaleinheit. Sein Geburtstag vor zweieinviertel Jahrhunderten soll als Anlaß dienen, um ein Porträt dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit anzufertigen, die ein bedeutendes wissenschaftliches und politisch-literarisches Œuvre hinterließ.1
Am 6. August 1789 wurde in der freien Reichsstadt Reutlingen Daniel Friedrich List, wie er mit vollständigem Namen hieß, als eines von zehn Kindern des hochgeachteten Weißgerberzunftmeisters Johannes List und seiner Frau Maria Magdalene geboren. Nach der Schulzeit auf der örtlichen höheren Lateinschule nahm er, wie sein später tödlich verunglückter älterer Bruder Johannes, zunächst eine Lehre im elterlichen Betrieb auf. Da er hierfür keine Neigung zeigte, sah ihn sein Vater, der ebenfalls als Vize-Bürgermeister seiner Heimatstadt amtierte, für eine Verwaltungskarriere vor. Da Reutlingen 1803 mediatisiert worden war, also seine Reichsunmittelbarkeit verloren hatte, konnte dieser Weg nur in den württembergischen Staatsdienst führen. Die als Inzipient in Blaubeuren begonnene Schreiberausbildung wurde nach dreijähriger Lehrzeit im Herbst 1808 mit dem Substitutenexamen abgeschlossen. In den Jahren 1809–11 wirkte List als Substitut in Schelklingen, Wiblingen und Ulm. Dem folgte im September 1814, nach einer eineinhalbjährigen Gasthörerschaft an der Tübinger Universität, das Aktuarsexamen.2 Danach trat List erneut in den Staatsdienst ein. Bis zu seiner Ernennung zum Rechnungsrat im Innenministerium am 5. Mai 1816 wurde er auf eigenen Wunsch hin für Sonderaufgaben verwendet. So erfolgte im Frühjahr 1815 eine Verwendung als Oberamts-Kommissarius für Steuerfragen in Sulz am Neckar. Zwischen Mai und Juli 1815 wurden dem Beamten Aufgaben im Armeeministerium und Heer übertragen. Von August bis November 1815 arbeitete er für die Kommunalsektion den Entwurf zu einer neuen Kommunalrechnungsinstruktion aus. Im November 1815 war List mit der Inventierung des Vermögens von Prinz Jérôme Bonaparte, dem entmachteten Schwiegersohn des württembergischen Königs Friedrich I., befaßt. Im Zeitraum von November 1815 bis Januar 1816 entstand ein beachtetes Gutachten über ein Inventur- und Teilungskosten-Regulativ und eine Abhandlung über die Organisation der Landbeamtungen. Im Anschluß daran führte er Verhandlungen in seiner Heimatstadt. Nachweislich wandte er sich als staatlicher Kommissar gegen den weitverbreiteten Mißbrauch in der Verwaltung.3
Einer größeren Öffentlichkeit wurde Friedrich List als Mitbegründer und Autor des Württembergischen Archivs (1816–17), einer patriotischen Zeitschrift in zwanglosen Heften, bekannt. Dort – wie auch kurze Zeit später in einer Denkschrift – vertrat er die Auffassung, daß die Staatspraxis universitär zu unterrichten sei. Ziel war die Errichtung einer Staatwirtschaftlichen Fakultät. Die Anregung wurde von dem seit dem 8. November 1816 amtierenden Kultusminister Karl August Freiherr v. Wangenheim aufgenommen, der als vormaliger Kurator der Universität Tübingen das Vertrauen des neuen württembergischen Königs Wilhelm I. besaß. Anders jedoch als in der Denkschrift,4 die lediglich eine Umwandlung der juristischen Fakultät vorsah, errichtete man durch königliches Dekret vom 17. Oktober 1817 eine fünfte Fakultät an der Universität Tübingen. Aus Mangel an geeigneten Kandidaten und gegen den dezidierten universitären Widerstand wurde Friedrich List, der keine akademische Vorbildung aufzuweisen hatte, am 27. Dezember 1817 zum Professor für Staatsverwaltungspraxis in Tübingen ernannt. In Anbetracht der sicheren Verhältnisse, in denen sich der junge Hochschullehrer wähnte, trat er kurz darauf am 19. Februar 1818 mit Karoline Neidhard, geb. Seybold, in den Stand der Ehe, aus der vier Kinder hervorgingen: Emilie, Oskar, Elise und Karoline. Jedoch sollte es schon bald mit der Unbeschwertheit vorbei sein. Nachdem er als Aktuar der Regierungskommission im Dezember 1816 eine Maßregelung erfahren hatte, erteilte ihm im Mai 1818 Christian Friedrich v. Otto – der Nachfolger seines Protektors v. Wangenheim, der am 3. November 1817 als württembergischer Gesandter zum Bundestag nach Frankfurt gegangen war – wegen regierungskritischer Äußerungen eine Rüge. Zudem geriet er wegen seiner vereinspolitischen Aktivitäten, über die noch zu sprechen sein wird, in die Kritik. Ein Jahr später, am 31. Mai 1819, sah sich List aus dem Dienst entlassen.5
Bereits zu Zeiten seiner Tübinger Professur wurde List Konsulent (Geschäftsführer) des von ihm mitbegründeten und durch ihn angeleiteten Deutschen Handels- und Gewerbevereins, dem Johann Jakob Schnell aus Nürnberg vorstand.6 Der Verein agitierte zugunsten der Einführung eines gemeinsamen Zollsystems. Aus der am 20. April 1819 eingereichten Bittschrift an die Bundesversammlung läßt sich die Opposition dieses ersten deutschen Industriebundesverbandes gegen die vorzufindende Handels- und Zollpolitik der deutschen Territorialstaaten deutlich ablesen: in ihr wurde gefordert, die Binnenzölle aufzuheben und ein Zollsystem gegen fremde Staaten zu errichten, das auf dem Prinzip der Retorsion basieren sollte.7 Damals strebte List die Etablierung eines Schutzzolles auf Gegenseitigkeit an. In späteren Jahren sollte er die Auffassung vertreten, daß eine aufholende Industrieentwicklung Schutzzölle benötige; selbst dann, wenn andere Staaten den Freihandel offerierten. Aus der zweiten Eingabe an die Bundesversammlung vom 28. September 1819 – also nach den Karlsbader Beschlüssen – geht hervor, daß der Verein eine Deputation gebildet hatte, die die Fürstenhöfe von München, Stuttgart, Karlsruhe, Darmstadt, Wiesbaden, Kassel, Gotha und Weimar bereiste.8 Im folgenden Jahr besuchte der Vereinskonsulent Wien, wo er am 2. März und am 20. April 1820 von Kaiser Franz I. empfangen wurde, bevor er seine Reise nach Ungarn fortsetzte.
Als Konsulent gab Friedrich List die früheste einschlägige deutsche Fachzeitschrift (1819–21) heraus: das Organ für den deutschen Handels- und Fabrikanten-Stand (ab dem 1. Oktober 1820 umbenannt in Organ für deutsche Kaufleute, Fabrikbesitzer, Staatswirte und Finanzmänner). Der Erfolg hing an der inhaltlichen Redaktionsarbeit. Als Karl Kreysing die Redaktion am 28. Januar 1821 von seinem Vorgänger übernahm, versank das Periodikum – für das unter anderem Julius Graf v. Soden schrieb, der frühzeitig im Jahre 1816 die Errichtung von Zollschranken gegen die englische Konkurrenz gefordert hatte – schnell in der Bedeutungslosigkeit und mußte letztlich in die Neckarzeitung überführt werden. Zu Lists Zeiten wurden zwischen 2.000 und 4.500 Exemplare pro Heft gedruckt, beim letzten Heft am 30. Juni 1821 waren es nur noch 600.9
Die unversöhnliche politische Feindschaft zwischen dem damaligen österreichischen Außenminister Clemens Menzel Fürst v. Metternich-Winneburg zu Beilstein, einem absolutistischen Politiker und Repräsentanten des bedeutendsten deutschen Territorialstaates, und Friedrich List, einem bürgerlich-freiheitlichen Verfechter der Deutschen Einheit, der sich in der Folge politisch behindert und geheimdienstlich überwacht sah, entstand zur Zeiten der Wiener Ministerialkonferenzen, die der Deutsche Handels- und Gewerbeverein landschaftspflegerisch begleitete. Zwar wollte Metternich ebenfalls diverse handelspolitische Ziele erreichen, doch deckten sich diese nicht mit den weitgehenden Forderungen der Lobbyisten10 – vielleicht auch deshalb nicht, weil der Verein tatsächlich eher die Interessen der Fabrikanten, denn die der Händler abbildete. Dem österreichischen Staatsmann genügte ein Handelsstand, der ausländische Waren wohlfeil anbot. In einem Schreiben an Metternich hob List das als bedeutenden Fehler hervor; es käme darauf an, durch den Handel die heimische Industrie zu beleben.11 Ohne Erfolg: „Die ‚schreienden deutschen Fabrikanten‘, wie Metternich sie nannte, blieben von jeder unmittelbaren Einflußnahme ausgeschlossen.“12
Auf den Darmstädter Konferenzen, die am 13. September 1820 knapp vier Monate nach der Unterzeichnung der Wiener Schlußakte begannen, die zusammen mit der Bundesakte vom 10. Juni 1815 als das Grundgesetz des Deutschen Bundes galt, wurde dem erneut vorstellig gewordenen Deutschen Handels- und Gewerbeverein nach der dritten Konferenzsitzung bedeutet, daß er unerwünscht sei.13 Die hohen Konferenzteilnehmer waren nur bedingt an einer konstruktiven Lösung der offenen Handelsfragen interessiert. Mit dem Rücktritt Hessen-Darmstadts am 3. Juli 1823, dem Bayern nachfolgte, wurden die Konferenzen ergebnislos abgebrochen. Die wirtschaftlichen Interessengegensätze erschienen unüberbrückbar.14 Als es schließlich am 1. Januar 1834 gelang, den Deutschen Zollverein zu etablieren, dem mit Ausnahme Österreichs in der Folge alle deutschen Territorialstaaten hinzutraten – übrigens auch Luxemburg, zuletzt Hamburg und Bremen (1888) –, war das dem entschiedenen Vorgehen Preußens zu verdanken, das schon zu Zeiten des Kanzlers Karl August Fürst v. Hardenberg einen moderaten Binnenzoll eingeführt (1818) und mit der Gründung des Preußischen Zollverbandes (1828) ein Pilotprojekt gestartet hatte.
Folgenschwer wurde die Entscheidung des früheren Professors, sein vereinspolitisches Engagement aufzugeben und sich in der Regionalpolitik zu betätigen. Am 7. Dezember 1820 zog er in einer Nachwahl zur zweiten Kammer für seine Heimatstadt in die Württemberger Deputiertenkammer ein. Bereits in den ersten Reden machte der Abgeordnete auf sich aufmerksam, indem er auf der Ergreifung von wirtschaftspolitischen Maßnahmen insistierte, was nichts anderes als eine verdeckte Regierungskritik darstellte. Zu Fall brachte List die von ihm Anfang Januar 1821 für die Bürger seiner Stadt verfaßte Reutlinger Petition, mit der er Mißstände in der Verwaltung scharf anprangerte.15 Unverzüglich wurde ein Kriminalverfahren eingeleitet, das einen Anlaß bot, den vermeintlichen Jakobiner am 24. Februar 1821 aus der Kammer auszuschließen. Die Deputiertenkammer hielt dem durch den württembergischen Innenminister Eugen Reichsfreiherr v. Maucler aufgebauten Druck nicht stand, der mit einer Auflösung des Landtages drohte.16 Nach heutigem Rechtsverständnis erscheinen sowohl der Kammerausschluß als auch die strafrechtliche Verurteilung des unbequemen Parlamentariers als politischer Willkürakt, waren aber wohl mit der seinerzeit verfassungsmäßig festgelegten begrenzten Immunität und Indemnität vereinbar.17 Am 6. April 1822 wurde List zu zehn Monaten Festungshaft verurteilt. Vor der Urteilsverkündung floh er ins europäische Ausland: Auf Umwegen lernte er im März 1824 den französischen General und Politiker Marie-Joseph Motier, Marquis de La Fayette, in Paris kennen, danach kehrte er über die Schweiz in der irrigen Hoffnung auf Begnadigung nach Württemberg zurück. Am 6. August mußte der Verurteilte die Festungshaft auf dem Hohenasperg antreten. Unter der Maßgabe, das Land zu verlassen, wurde ihm im Januar 1825 der Rest der Strafe erlassen.
Kaum am 10. Juni 1825 in der Neuen Welt eingetroffen, bereiste er gemeinsam mit La Fayette, der ihn gesellschaftlich einführte, drei Monate lang die Ostküste.18 Auf dieser Rundreise machte er die Bekanntschaft von Charles J. Ingersoll, dem Präsidenten der Pennsylvanian Society for the Production of Manufacturers and the Mechanic Arts, der ihn dazu brachte, eine Kritik der herrschenden Freihandelslehre zu schreiben. Damit erwarb sich List ein hohes Ansehen. Der Zeitpunkt war günstig. Man muß sich in diesem Zusammenhang in Erinnerung rufen, daß die USA mit der, auf den Außenstaatssekretär John Q. Adams zurückgehenden, von Präsident James Monroe in seiner Jahresbotschaft am 2. Dezember 1823 verkündeten Doktrin eine Großraumordnung aufgerichtet hatten.19 Diese sog. Monroedoktrin, mit der eine Nichteinmischung in amerikanische Belange gefordert wurde, mußte eine administrative Umsetzung erfahren, zum Beispiel in der Zollpolitik.
Friedrich List verfaßte zwölf Briefe, von denen elf in der National Gazette von Philadelphia; einer der führenden Zeitungen des Landes, von August bis November 1827 publiziert wurden. Danach druckten sie fünfzig andere Zeitungen mit großem Erfolg ab. Schließlich wurden die Briefe Ende 1827 als Broschüre mit dem Titel Outlines of American Political Economy in Twelve Letters to Charles J. Ingersoll herausgebracht.20 Im ersten Brief rollte List die grundlegenden Fehler der Freihandelslehre auf, im dritten Brief ging er auf die politischen Absichten der Freihändler ein, um in den folgenden Briefen eine Antwort zu formulieren. Er sprach über die Produktivkraft einer Nation, wies auf die Besonderheiten der nationalen Wirtschaft hin und richtete sich sowohl gegen eine einseitige Individualökonomie (Privatwirtschaft) als auch eine kosmopolitische Ökonomie, um schließlich auf die Notwendigkeit eines Schutzzollsystems und einer adäquaten Außen- und Wirtschaftspolitik einzugehen.21 Gegen Thomas Coopers populäre Abhandlung Lectures and Elements of Political Economy aus dem Jahre 1826 argumentierend, wies er nach, daß an der politischen Existenz von Nationen nicht vorbeizukommen sei. Deren Wirtschaftskraft müsse gefördert werden und dazu könne ein Schutzzollsystem dienen.22
In den Jahren 1826–30 redigierte der Auswanderer die deutschsprachige Zeitschrift Readinger Adler,23 nachdem er als Besitzer einer Farm bei Harrisburg erfolglos blieb. In Reading war er an der Gründung der Little Schuylkill Navigation Rail Road and Coal Company beteiligt, die die dortigen Steinkohlevorkommen abzubauen beabsichtigte. Damals wurde er mit den Belangen des Eisenbahnstreckenbaus vertraut. Er erwarb ein kleines Vermögen, das in der amerikanischen Wirtschaftskrise der Jahre 1832–37 wieder verlorenging.24
In Anerkennung seiner Wahlkampfunterstützung für den demokratischen Präsidenten Andrew Jackson (1829–1837) erhielt List am 27. Oktober 1830 die amerikanische Staatsbürgerschaft. Kurz darauf kehrte der deutschstämmige US-Bürger in das durch die Juli-Revolution bewegte Europa zurück, weil er als Konsul in Hamburg (1830) wirken sollte. Seine Ernennung lehnte der US-Senat jedoch ab. Nachdem er sich kurzzeitig Ende 1831 in den Vereinigten Staaten aufgehalten hatte, siedelte die Familie endgültig nach Europa über. List wurde zunächst im Großherzogtum Baden (1832–34) und später – nach dem Tod des Amtsvorgängers – im Königreich Sachsen (1834–37) zum amerikanischen (Honorar-)Konsul ernannt.25 Aber auch hier hatte er, der erneut geheimdienstlich überwacht wurde, zahlreiche Widerstände zu überwinden. So versuchte Metternich, allerdings ohne Erfolg, die Erteilung des sächsischen Exequaturs zu unterbinden.
Oftmals wird die Tatsache vergessen, daß auf ihn das – lange in Preußen und Österreich verbotene – bedeutendste Werk des deutschen Vormärz zurückging: Das Staats-Lexikon oder Enzyklopädie der Staatswissenschaften (1834–48). Im Jahre 1834 schlossen Konsul List, der einige Artikel selbst beisteuerte, bevor er zum Ausscheiden genötigt wurde, und der Buchhändler H. Th. Lesser einen Vertrag, in dem sie ausmachten, zu gleichen Teilen die finanzielle Seite des Projektes zu tragen. Als Herausgeber wurden Karl von Rotteck und Karl Theodor Welcker gewonnen.26
Ohne Dampfkraft wäre die industrielle Revolution des 19. Jahrhunderts undenkbar gewesen. Schon bald avancierte, ausgehend von England, die dampfbetriebene Eisenbahn neben der Dampfschiffahrt zum wichtigsten weltweiten Transportmittel. Friedrich List selbst war seit seiner „amerikanischen Zeit“ ein begeisterter Eisenbahnpionier. Man kann sagen, daß er sich wie kein Zweiter für ein deutsches Eisenbahnstreckennetz eingesetzt und dessen Ausbau als politischer Schriftsteller und als „Projektemacher“, wie es damals hieß, vorangetrieben hat.27 Ohne Zweifel darf er als der entscheidende Förderer und Projektierer der Eisenbahnprojekte in Sachsen und Thüringen gelten.28 Der „Ausländer“ gab das erste deutsche Fachjournal für Eisenbahnfragen, das Eisenbahn-Journal und National-Magazin (1835–37), heraus, welches dem finanziell unergiebigen National-Magazin (1834) nachfolgte. Von List stammen ferner die einschlägigen Werke Ueber ein sächisches Eisenbahnsystem als Grundlage eines allgemeinen deutschen Eisenbahn-Systems und insbesondere über die Anlegung einer Eisenbahn von Leipzig nach Dresden, Leipzig 1833, das er als Eingabe den königlich-sächsischen Behörden zukommen ließ, und Das deutsche National-Transport-System in volks- und staatswirthschaftlicher Beziehung, Altona: Leipzig 1838. In Anerkennung seiner Verdienste um den thüringischen Eisenbahnbau wurde ihm von der Juristischen Fakultät der Universität Jena 1840 die Ehrendoktorwürde verliehen. Materielle Vorteile blieben jedoch aus.29
Nachdem List per Privatvertrag Johann Gottfried Flügel zu seinem Stellvertreter im Range eines „Consular Agent“ ernannt hatte, reiste er im Jahre 1837 – in sein „zweites Exil“ – nach Belgien und Frankreich ab.30 In Brüssel trug er König Leopold, in Paris König Louis Philippe seine Eisenbahnpläne vor: allerdings ohne greifbares Resultat. In der französischen Hauptstadt war er dann einige Jahre als Auslandskorrespondent der Augsburger Allgemeinen Zeitung tätig. Aus seiner Pariser Zeit ist erwähnenswert, daß er Ende 1837 zwei unprämiert gebliebene Preisschriften für die Académie française verfaßte, die von verschiedenen Standpunkten aus die Problematik einer „Hebung des heimischen Verkehrs“ behandelten: die eine über Handelsfragen, die andere über den Eisenbahnverkehr. Mit ihnen hatte er sich, wenngleich vergeblich, gesellschaftliches Ansehen versprochen. Bestimmt war die ihm zur Verfügung stehende Zeit zur Anfertigung der Werke, trotz der Assistenz durch seine älteste polyglotte Tochter, zu knapp.
Die erste Pariser Preisschrift Le système naturel de l’économie politique – Das natürliche System der Politischen Ökonomie, bis 1925 verschollen, ist Lists zweites systematisches volkswirtschaftliches Werk. In ihm wurde „die Stufenlehre in einmaliger Vollständigkeit und Ausführlichkeit dargelegt. Hierin liegt der besondere und bleibende Wert der Preisschrift.“31 Sie zeigte: Landwirtschaftlich strukturierte Nationen, die nicht in der Lage seien, sich weiterzuentwickeln, sollten nach Möglichkeit keine Zölle erheben. Verfüge eine Nation über alle Bedingungen, um zur höchsten Industrialisierung zu gelangen, solle sie ein Schutzzollsystem einführen. Sei eine Nation im höchsten Maße industrialisiert, könne sie zum Freihandel übergehen.32 Anders als die herrschende Freihandelsschule wollte der Verfasser erreichen, daß die geschichtlichen und realen Unterschiede – und damit die Natur der Dinge – bei den einzelnen Nationalökonomien beachtet werden. Darauf beruhte das natürliche System.33 Entscheidend für eine jede Nationalökonomie sei die eigene Industriekraft. Die produktiven Kräfte, so die Quintessenz, ließen sich jedoch nur langfristig aufbauen und bedürften daher angemessener Schutzmaßnahmen.34
Die zweite, konzis gefaßte Pariser Preisschrift Le monde marche – Die Welt bewegt sich basierte auf dem von ihm zuvor für Das Staats-Lexikon, Bd. 4 (1837), S. 650–778, publizierten Artikel Eisenbahnen und Canäle, Dampfboote und Dampfwagentransport, der auf die vorbildlichen verkehrspolitischen Maßnahmen der französischen Regierung abstellte.35 Die bis 1983 verschollene Schrift ging auf die Auswirkungen der neuen Transportmittel ein. Sie kann „als eine fast zeitlose Studie über die vielfältigen Auswirkungen des technischen Fortschritts angesehen werden …“36, der zu einer Beschleunigung der Zeit führte und eine Umwälzung konservativer Ordnungsstrukturen bedingte.
Im Frühjahr 1840 kehrte er nach Deutschland zurück. Im Oktober 1841 wurde der Namensvetter des ihm persönlich bekannten Komponisten Franz Liszt durch eine allgemeine Amnestie anläßlich des 25. Thronjubiläums des württembergischen Königs rehabilitiert. Im Jahr 1843 wurde Friedrich List zum amerikanischen Konsul in Württemberg ernannt, erhielt jedoch nicht mehr das Exequatur.37 Im Jahr 1841 erschien sein nationalökonomisches Hauptwerk Das Nationale System der Politischen Ökonomie, genauer gesagt: der erste Band Der internationale Handel, die Handelspolitik und der deutsche Zollverein, dem trotz Ankündigung keine weiteren Bände mehr folgen sollten. Es wurde seine bekannteste Monographie, mit der er in die damals aktuelle Diskussion im Deutschen Zollverein eingriff. Die in vier Bücher gegliederte Schrift, vielfach editiert und in zahlreiche Sprachen übersetzt, basierte auf der ersten Pariser Preisschrift, die er neu bearbeitete, indem er die vordem nicht behandelte Wirtschaftspolitik aufnahm.38
Im ersten Buch über Die Geschichte wurde in einem Abriß der Wirtschaftsgeschichte der Aufstieg und Fall der mittelalterlichen Stadtstaaten und ihre Ablösung durch die Nationalstaaten erläutert.39 Im zweiten Buch über Die Theorie entwickelte der Verfasser das auf einer Theorie der produktiven Kräfte gründende Nationale System der Politischen Ökonomie.40 Dabei müsse beim Aufstieg von Nationen von einem unterentwickelten Stand zu einem höheren der Erziehungszoll als Hauptmittel zur Pflanzung und Beschützung der heimischen Industrie (Manufakturkraft) angesehen werden.41 Im dritten Buch über Die Systeme fanden unter anderem das Merkantilsystem, das physiokratische Agrikultursystem, das Smithsche Tauschwertsystem und die auf Jean-Baptiste Say zurückgehende Schule eine Behandlung.42 Im vierten Buch über Die Politik wurde die Handelspolitik der damaligen Zeit betrachtet, wobei er auf den Deutschen Zollverein und die bekannten (Freihandels-)Maximen der englischen Politik einging.43
Mit dem Nationalen System gelang List der entscheidende Durchbruch. Oft wurde das Werk im Laufe der Wissenschaftsgeschichte rezipiert. Es zeichnet diesen Klassiker der Dogmengeschichte aus, daß er äußerst stark polarisierte.44 Erfreute Reaktionen zeigten sich zumeist in der deutschen (Staats-)Wissenschaft und Praxis. Die Hauptkritik kam aus den Kreisen der mit England verbundenen Freihändler bzw. Freihandelstheoretiker, war aber weitgehend unberechtigt: Ein Schutzzoll läßt sich als Erziehungszoll ausnahmsweise vertreten, wenn die zollinduzierte Ausdehnung der inländischen Fabrikation zu sinkenden Kosten führt. Übrigens ist unzutreffend, daß der Autor des Nationalen Systems die Schullehre – also die sich herausbildende klassische Wirtschaftstheorie und insbesondere das Saysche Theorem, jedes Angebot schaffe sich seine Nachfrage – insgesamt verwarf, seine Kritik galt deren Freihandelsmaxime und ihrer Instrumentalisierung.45 Tatsächlich ließ sich mit dem Freihandelspostulat Politik betreiben: Nicht nur in England, sondern auch in den USA und in Kontinentaleuropa war eine an die Schule angelehnte Argumentation zugunsten des unbeschränkten Warenverkehrs zu bemerken. Eine andere Kritik stammte von kommunistischer Seite: Karl Marx sprach sich bezeichnenderweise gegen das Nationale System aus, weil er sich durch den Freihandel eine schnellere Zerstörung der bürgerlichen Ordnung versprach.46
Friedrich List war der erste Herausgeber und Redakteur des Zollvereinsblattes (1843–49), dem gewissermaßen ersten deutschen Archiv der Weltpolitik und der Weltwirtschaft. Geschäftlich war dem in Österreich verbotenen Blatt kein Erfolg beschieden, was dazu führte, daß sich der Verleger Cotta im April 1846 von List trennte.47 Sein Versuch schlug fehl, Metternich umzustimmen (1843–44), was aber kaum verwunderte, da das Blatt gegen die Regierungspolitik opponierte.48 List unternahm damals zahlreiche Reisen. Im Anschluß an die Treffen in Ischl fuhr er nach Ungarn, um für die Ansiedlung deutscher Bauern zu werben, die ansonsten nach Amerika strebten.49
Mitteleuropa ist ein Gedanke, den Friedrich List – und nicht erst Friedrich Naumann (1915) – formuliert hat. Daß ein Machtblock auf dem Kontinent, wie er durch die unter der Ägide des Reichskanzlers Georg Leo Graf v. Caprivi Anfang der 1890er Jahre abgeschlossenen Handelsverträge realisiert wurde, einen außenpolitischen Konflikt provozieren konnte, lag im Bereich des Möglichen. List wollte schon seinerzeit durch den Plan einer deutsch-englischen Allianz (1846) das Problem lösen.50 Dazu wären jedoch englische Vorleistungen erforderlich gewesen, etwa den Beitritt des vom Empire abhängigen Königreiches Hannover zum Deutschen Zollverein zu unterstützen, wie es List in seiner Denkschrift vom 17. August 1846 an den Premierminister Sir Robert Peel ansprach.51 Dazu war die Regierung ihrer Majestät nicht bereit. Lists Reise nach England und seine Gespräche mit den höchsten Regierungskreisen blieben daher vergebens.52 Am Ende seiner politischen Ambitionen angekommen und finanziell in stärkster Bedrängnis, machte der Verzweifelte am 30. November 1846 in Kufstein seinem Leben ein Ende.
List war ein Mann der Tat und ein Visionär. Er sah weitsichtig voraus, daß die Handelseinheit eine wichtige Grundlage der deutschen Einigung sein würde. In dieser Hinsicht ließ sich der aus souveränen Territorialstaaten errichtete Deutsche Bund weiterentwickeln, der doch kaum als befriedigende Antwort auf die deutsche Frage angesehen werden konnte, zumal er bis zu seinem Ende im Jahre 1866 am preußisch-österreichischen Dualismus litt. Ob der Reichsgründer Otto Eduard Leopold Fürst v. Bismarck-Schönhausen das Nationale System gelesen hat, ist unbewiesen. Friedrich List wird in der Gesamtausgabe von Bismarcks literarischem Nachlaß namentlich nicht erwähnt. Allerdings sollte der Eiserne Kanzler um 1877 von der Schrift gehört haben; damals sandte Lists älteste Tochter dem Kronprinzen und ihm die dreibändige Ausgabe von Häusser zu. Daß die Verfechter einer protektionistischen Zollpolitik, die das Deutsche Reich seit 1879 betrieb, das Nationale System verwendet haben, wurde in Frankreich jedenfalls als unstrittig angenommen. Jules Doemergue vertrat in seinem Buch L’Évangelie de M. de Bismarck aus dem Jahr 1884 öffentlichkeitswirksam die These, daß Lists Nationales System Bismarck als Evangelium gedient habe und es die politischen Intentionen seiner Regierung abbilde.53 Beide, Friedrich List und Otto v. Bismarck, wurden des öfteren miteinander verglichen.54
Wirkungsgeschichtlich darf Friedrich List – neben Adam Müller – als Vorläufer der Historischen Schule gelten, die in der deutschen Volkswirtschaftslehre Ende des 19. Jahrhunderts tonangebend wurde. Als erster Nationalökonom führte er die Geschichte und den geschichtlichen Vergleich methodisch in die Wissenschaft ein.55 Er hat bereits den „nationalen Charakter der einzelnen Volkswirtschaften“56 hervorgehoben. Daran knüpfte die ältere Historische Schule unter Wilhelm Roscher an, die sich gegen das schematische Denken der Klassik wandte und das Prinzip geschichtlich gewachsener Nationalökonomien formulierte.57 Der Historismus blieb jedoch ein auf Deutschland begrenztes Phänomen und letztlich eine Episode. Gustav v. Schmoller, einer der Mitbegründer des Vereins für Socialpolitik, hat Friedrich List in seinem Grundriß gewürdigt. Dort heißt es: „Indem er an die Stelle der Wert- und Quantitätstheorien A. Smiths eine Theorie der produktiven Kräfte … setzte, beseitigte er die materialistische Vorstellung eines mechanischen Naturverlaufes der Wirtschaftsprozesse; indem er für Schutzzölle wie für ein nationales Eisenbahn- und Kanalsystem kämpfte, führte er überhaupt zum richtigen Verständnis der sozialen und politischen Organisationen zurück, auf denen das wirtschaftliche Leben ruht; indem er den historischen Entwicklungsgang der Volkswirtschaft der Kulturvölker wohl einseitig und umrißartig, aber doch im ganzen richtig zeichnete, begrub er die schiefen Vorstellungen von natürlichen, überall durchzuführenden Wirtschaftseinrichtungen und Idealen.“58 Zu Lebzeiten blieb dem Umtriebigen die verdiente Anerkennung versagt. Mit einem gewissen zeitlichen Abstand wurde seine Bedeutung als Erzieher des Deutschen Volkes zunehmend deutlicher gesehen.
Lists Hauptwerk „Das nationale System der politischen Ökonomie“ wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Auch hier wandte sich der Autor gegen die Instrumentalisierung der Freihandelsmaxime und trat für einen politisch bestimmten „Erziehungszoll zur Förderung der heimischen Industrie“ ein. Dem von List geförderten deutschen Zollverein traten schon vor 1866 die meisten deutschen Klein- und Mittelstaaten bei.
1 Mit den Schriften/Reden/Briefen (1927–35) liegt eine im Auftrag der Friedrich-List-Gesellschaft editierte Gesamtausgabe in zehn Bänden (darunter zwei Doppelbände) vor. Sie löste die bis dahin bekannte dreibändige Ausgabe von Ludwig Häusser Friedrich List’s gesammelte Schriften (1850–51) ab.
2 Vgl. Wendler, Eugen, Friedrich List. Leben und Wirken in Dokumenten, Reutlingen 1976, S. 7 ff.
3 Vgl. Gehring, Paul, Friedrich List. Jugend- und Reifejahre 1789–1825, Tübingen 1964, S. 56 ff. und S. 104 ff.
4 Vgl. List, Friedrich, Gutachten über die Errichtung einer staatswirtschaftlichen Fakultät, in: ders., Schriften/Reden/Briefe, Bd. I: Der Kampf um die politische und ökonomische Reform 1815–1825, Erster Teil: Staatspolitische Schriften der Frühzeit, hrsg. von Karl Goeser und Wilhelm v. Sonntag, Neudruck der Ausgabe Berlin 1932, Aalen 1971, S. 341–352 (341 ff.).
5 Vgl. Henderson, William, Friedrich List. Der erste Visionär eines vereinten Europas. Eine historische Biographie, Reutlingen 1989, S. 31 ff. Vgl. Gehring, Paul, Friedrich List. Jugend- und Reifejahre 1789–1825, a. a. O., S. 145 ff.
6 Vgl. Olshausen, Hans-Peter, Friedrich List und der Deutsche Handels- und Gewerbsverein, Jena 1935, S. 18 ff.
7 Vgl. List, Friedrich, Bittschrift an die Bundesversammlung, in: ders., Schriften/Reden/Briefe, Bd. I: Der Kampf um die politische und ökonomische Reform 1815–1825, Zweiter Teil: Handelspolitische Schriften der Frühzeit und Dokumente zum Prozeß, hrsg. von Karl Goeser und Wilhelm v. Sonntag, Neudruck der Ausgabe Berlin 1933, Aalen 1971, S. 491–496 (495).
8 Vgl. List, Friedrich, Eingabe an die Bundesversammlung vom 28. Sept. 1819, in: ders., Schriften/Reden/Briefe, Bd. I: Der Kampf um die politische und ökonomische Reform 1815–1825, Zweiter Teil: Handelspolitische Schriften der Frühzeit und Dokumente zum Prozeß, hrsg. von Karl Goeser und Wilhelm v. Sonntag, Neudruck der Ausgabe Berlin 1933, Aalen 1971, S. 505–508 (507).
9 Vgl. Olshausen, Hans-Peter, Friedrich List und der Deutsche Handels- und Gewerbsverein, a. a. O., S. 58 ff.
10 Vgl. Lenz, Friedrich, Friedrich List, Der Mann und das Werk, München; Berlin 1936, S. 85 ff.
11 Vgl. List, Friedrich, Schreiben an Metternich vom 18. Februar 1820, in: ders., Schriften/Reden/Briefe, Bd. I: Der Kampf um die politische und ökonomische Reform 1815–1825, Zweiter Teil: Handelspolitische Schriften der Frühzeit und Dokumente zum Prozeß, hrsg. von Karl Goeser und Wilhelm v. Sonntag, Neudruck der Ausgabe Berlin 1933, Aalen 1971, S. 548–553 (550).
12 Lenz, Friedrich, Friedrich List, Der Mann und das Werk, a. a. O., S. 102.
13 Vgl. Olshausen, Hans-Peter, Friedrich List und der Deutsche Handels- und Gewerbsverein, a. a. O., S. 154 ff.
14 Vgl. Suchel, Adolf, Hessen-Darmstadt und der Darmstädter Handelskongreß von 1820–1823, Darmstadt 1922, S. 101 ff.
15 Vgl. List, Friedrich, Reutlinger Petition, in: ders., Schriften/Reden/Briefe, Bd. I: Der Kampf um die politische und ökonomische Reform 1815–1825, Zweiter Teil: Handelspolitische Schriften der Frühzeit und Dokumente zum Prozeß, hrsg. von Karl Goeser und Wilhelm v. Sonntag, Neudruck der Ausgabe Berlin 1933, Aalen 1971, S. 684–688 (684 ff.).
16 Vgl. Gehring, Paul, Friedrich List. Jugend- und Reifejahre 1789–1825, a. a. O., S. 267 ff. und S. 333 ff.
17 Vgl. Rau, Jens Daniel, Der Fall Friedrich List. Immunität und Indemnität von Abgeordneten im süddeutschen Frühkonstitutionalismus, Frankfurt a. M. 2000, S. 72, S. 98 f. und S. 130.
18 Zu den Umständen seiner Auswanderung in die USA und seinem dortigen Aufenthalt vgl. in der Folge Wendler, Eugen, Friedrich List (1789–1846). Ein Ökonom mit Weitblick und sozialer Verantwortung, Wiesbaden 2013, S. 127 ff.
19 Vgl. Elson, Henry William, History of the United States of America, London 1910, S. 462 ff.
20 Vgl. Liebig, Michael, Kommentar. Friedrich List und das „amerikanische System“ der Wirtschaftspolitik, in: List, Friedrich, Outlines of American Political Economy in Twelve Letters to Charles J. Ingersoll, Grundriß der amerikanischen politischen Ökonomie in zwölf Briefen an Charles J. Ingersoll, hrsg. von Michael Liebig, dt.-engl., Wiesbaden 1996, S. 154–257 (154 ff.).
21 Vgl. List, Friedrich, Outlines of American Political Economy 1827, in: ders., Schriften/Reden/Briefe, Bd. II: Grundlinien einer politischen Ökonomie und andere Beiträge der amerikanischen Zeit 1825–1832, hrsg. von Wilhelm Notz, Neudruck der Ausgabe Berlin 1931, Aalen 1971, S. 97–156 (124 ff.).
22 Vgl. Wendler, Eugen, Friedrich List (1789–1846), a. a. O., S. 151 ff.
23 Vgl. List, Friedrich, Beiträge zum Readinger Adler 1826–1830, in: ders., Schriften/Reden/Briefe, Bd. II: Grundlinien einer politischen Ökonomie und andere Beiträge der amerikanischen Zeit 1825–1832, hrsg. von Wilhelm Notz, Neudruck der Ausgabe Berlin 1931, Aalen 1971, S. 240–292 (240 ff.).
24 Vgl. Schafmeister, Klaus, Entstehung und Entwicklung des Systems der Politischen Ökonomie bei Friedrich List, St. Katharinen 1995, S. 351 ff.
25 Vgl. Heuss, Theodor, Der Reutlinger Friedrich List, Rede bei der Gedenkfeier der Stadt Reutlingen. Zum 100. Todestag von Friedrich List am 30. November 1946, Stuttgart 1947, S. 20 f.
26 Vgl. Eisermann, Gottfried, Die Grundlagen des Historismus in der deutschen Nationalökonomie, Stuttgart 1956, S. 109. Vgl. List, Friedrich, Beilage III: Gründungsvertrag des Staats-Lexikons, in: ders. Schriften/Reden/Briefe, Bd. V: Aufsätze und Abhandlungen aus den Jahren 1831–1844, hrsg. von Edgar Salin, Artur Sommer und Otto Stühler, Neudruck der Ausgabe Berlin 1928, Aalen 1971, S. 23–24 (23 f.).
27 Vgl. Henderson, William, Friedrich List, a. a. O., S. 143 ff.
28 Vgl. Leyen, Alfred von der, Friedrich List der Vorkämpfer des Deutschen Eisenbahnwesens. Ein Beitrag zur Jugendgeschichte des Deutschen Eisenbahnwesens, Sonderdruck aus dem Archiv des Eisenbahnwesens, Heft 5, Berlin 1931, S. 11 ff. und S. 29 ff.
29 Vgl. Wendler, Eugen, Friedrich List. Leben und Wirken in Dokumenten, a. a. O., S. 23.
30 Vgl. Brinkmann, Carl, Friedrich List, Berlin; München 1949, S. 218.
31 Sommer, Artur, Vorbemerkungen zur Geschichte des Werkes, in: List Friedrich, Das Nationale System der Politischen Ökonomie, hrsg. von Artur Sommer, Basel 1959, S. VII–XVII (VII).
32 Vgl. List, Friedrich, Le Système Naturel d’Économie Politique 1837, Das Natürliche System der Politischen Ökonomie, in: ders., Schriften/Reden/Briefe, Bd. IV: Das Natürliche System der Politischen Ökonomie, hrsg. von Edgar Salin und Artur Sommer, Neudruck der Ausgabe Berlin 1927, Aalen 1971, S. 154–551 (543 ff.).
33 Vgl. ebda., S. 539. Vgl. Lifschitz, F., Die historische Schule der Wirtschaftswissenschaft, Bern 1914, S. 7.
34 Vgl. List, Friedrich, Le Système Naturel d’Économie Politique 1837, Das Natürliche System der Politischen Ökonomie, a. a. O., S. 279. Vgl. Lütke, Heinz, Die Theorie der produktiven Kräfte. Eine Untersuchung über die Lehren von Adam Müller, Friedrich List und Othmar Spann, Berlin 1935, S. 57.
35 Vgl. Wendler, Eugen, Geschichte und Kommentierung der Preisschrift, in: List, Friedrich, Die Welt bewegt sich. Über die Auswirkungen der Dampfkraft und der neuen Transportmittel (1837), hrsg. von Eugen Wendler, Göttingen 1985, S. 11–59 (48 f.).
36 Ebda., S. 56.
37 Vgl. Henderson, William, Friedrich List, a. a. O., S. 85 ff.
38 Vgl. Brinkmann, Carl, Friedrich List, a. a. O., S. 246.
39 Vgl. List, Friedrich, Das nationale System der politischen Ökonomie, Erster Band: Der internationale Handel, die Handelspolitik und der deutsche Zollverein, Neudruck der Ausgabe Berlin 1930, Aalen 1971, in: ders., Schriften/Reden/Briefe, Bd. VI: Das Nationale System der Politischen Ökonomie, hrsg. von Artur Sommer, S. 1–430 (61 ff.).
40 Vgl. ebda., S. 159 ff.
41 Vgl. ebda., S. 322 ff.
42 Vgl. ebda., S. 337 ff.
43 Vgl. ebda., S. 367 ff.
44 Vgl. Wendler, Eugen, Friedrich List (1789–1846), a. a. O., S. 239 ff.
45 Vgl. Schüller, Richard, Die Wirthschaftspolitik der Historischen Schule, Berlin 1899, S. 85 f.
46 Vgl. Fabiunke, Günter, Nachwort des Herausgebers, in: List, Friedrich, Das nationale System der Politischen Ökonomie, hrsg. von Günter Fabiunke, Ost-Berlin 1982, S. 479–511 (499 f.).
47 Vgl. Lenz, Friedrich; Wiskemann, Erwin, Einleitung, in: List, Friedrich, Schriften/Reden/Briefe, Bd. VII: Die politisch-ökonomische Nationaleinheit der Deutschen. Aufsätze aus dem Zollvereinsblatt und andere Schriften der Spätzeit, hrsg. von Friedrich Lenz und Erwin Wiskemann, Neudruck der Ausgabe Berlin 1931, Aalen 1971, S. 1–36 (5, 14).
48 Vgl. Lenz, Friedrich, Friedrich List, Der Mann und das Werk, a. a. O., S. 123 ff.
49 Vgl. Henderson, William, Friedrich List, a. a. O., S. 121 ff.
50 Vgl. Lenz, Friedrich, Friedrich List und die deutsche Einheit, Stuttgart 1946, S. 102.
51 Vgl. List, Friedrich, Über den Wert und die Bedingungen einer Allianz zwischen Großbritannien und Deutschland, in: ders., Schriften/Reden/Briefe, Bd. VII: Die politisch-ökonomische Nationaleinheit der Deutschen. Aufsätze aus dem Zollvereinsblatt und andere Schriften der Spätzeit, hrsg. von Friedrich Lenz und Erwin Wiskemann, Neudruck der Ausgabe Berlin 1931, Aalen 1971, S. 267–296 (295 f.).
52 Vgl. Henderson, William, Friedrich List, a. a. O., S. 134 ff.
53 Vgl. Wendler, Eugen, Friedrich List (1789–1846), a. a. O., S. 255 ff.
54 Vgl. Most, Otto, Friedrich List, der Bismarck des deutschen Wirtschaftslebens, Leipzig 1906, Titel.
55 Vgl. Gide, Charles; Rist, Charles, Geschichte der volkswirtschaftlichen Lehrmeinungen, nach der zweiten durchgesehenen und verbesserten Ausgabe, Deutsch von R. W. Horn, Jena 1913, S. 323.
56 Stavenhagen, Gerhard, Geschichte der Wirtschaftstheorie, 4. Aufl., Göttingen 1969, S. 193.
57 Vgl. Eisermann, Gottfried, Die Grundlagen des Historismus in der deutschen Nationalökonomie, a. a. O., S. 98.
58 Schmoller, Gustav, Grundriß der Allgemeinen Volkswirtschaftslehre, Erster Teil, 2. Aufl., München; Leipzig 1923, S. 118.