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Habsburg in Ungarn

Festlich gedachte Ungarn des 100. Jahrstages der Krönung Kaiser Karls zum ungarischen König Karl IV. am 30. Dezember 1916. So wurde zu diesem Anlaß in Budapests Matthiaskirche, in der auch Karl und Zita gekrönt worden waren, die Krönungsmesse von Franz Liszt, die dieser ursprünglich für Franz Joseph und Elisabeth anläßlich ihrer Krönung in Ungarn im Jahre 1867 geschrieben hatte, wieder zur Aufführung gebracht. Auch das Archiv von Otto von Habsburgs wird in Zukunft in Budapest aufbewahrt, und zwar auf direkte Initiative von Ministerpräsident Viktor Orbán, nachdem das Land Niederösterreich seit 2011 keine fixe Zusage machen konnte, daß der Nachlaß von Otto von Habsburgs im Stift Klosterneuburg aufbewahrt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann. Ungarn wird so wieder „habsburgischer“ und versucht bewußt, das geistige Erbe des ehemaligen Königshauses anzutreten. Zwei Habsburger sind bereits als Botschafter für Ungarn tätig. 

Der ungarische Minister Zóltan Balog klärt im Gespräch mit der „Welt“, daß eine „Erneuerung Europas … im Zeichen traditioneller Werte“ im Gange sei. Die Geschichte der Habsburger weise dabei ganz Mitteleuropa eine neue Richtung in die Zukunft. 

  • „Die Welt“, 30. Dezember 2016

 
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