Polen, die Visegrád-Staaten und aktuelle europäische Herausforderungen unter dem Immigrationsdruck

• Termin
  Donnerstag, 18. Mai 2017, 19.30 Uhr

Die Visegrád-Staaten entstanden 1991 als lose Kooperation von Polen, Ungarn, Tschechien und der Slowakei, um gemeinsame Probleme kooperativ zu lösen. Die jüngsten europäischen Entwicklungen haben dieser Staatengruppe zu einer neuen Bedeutung verholfen – von ihr kam der Hauptwiderstand gegen die besonders von Deutschlands Kanzlerin Merkel vorangetriebene Grenzöffnung und den folgenden Ansturm von Migranten in die EU seit dem Jahr 2015. Für viele zuwanderungskritische Bürger in Westeuropa sind diese Länder seither Hoffnungsträger für einen europaweiten politischen Kurswechsel, während andererseits der Druck der EU auf die ostmitteleuropäischen Staaten steigt. Luxemburgs Außenminister Asselborn stellte Ende Februar 2017 sogar fest, dass Polen heute aufgrund seiner politischen Ausrichtung gar nicht mehr in die EU aufgenommen würde. Welchen Weg werden die Visegrád-Länder und im besonderen Polen angesichts des Immigrationsdrucks in den nächsten Jahren einschlagen?

Generalkonsul Dr. Alexander Fürst Korybut-Woroniecki ist Historiker und Diplomat, spezialisiert auf die deutsch-polnischen Beziehungen. In den Jahren 1975–1985 studierte er Geschichte an den Universitäten in Warschau und Bonn, wo er den Grad eines Doktors der Geisteswissenschaften erlangte. 1985–1990 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Warschau und an der École des Hautes Études et Sciences Sociales in Paris, wo er seine Habilitationsschrift über die Geschichte der politischen Ideen des neunzehnten Jahrhunderts erarbeitete. Seit 1991 im polnischen Staatsdienst, unter anderem im Bereich Migration und Flüchtlingsfragen, war er bereits von 2007–2010 als polnischer Botschaftsrat bei internationalen Organisationen in Wien tätig, dann als Generalkonsul in München. Seit dem letzten Jahr ist er polnischer Generalkonsul in Wien.