Ein derzeit kontroversielles Thema, im Gegensatz zu früheren und klarsichtigeren Tagen. Und überaus aktuell. Angesichts der vom Islam zu verantwortenden gegenwärtigen Schlächtereien an den Christen des Orients wird verständlich, warum einst Päpste zu bewaffnetem Eingreifen gegen die Muselmanen und zur Befreiung der Heiligen Stätten der Christenheit aufgerufen haben. Ein schwächlicher und die Göttliche Wahrheit relativierender moderner Episkopat ergeht sich heute gerne in feigen Entschuldigungen für die Taten der Ahnen, die noch Mission betrieben und notfalls mit der Waffe in der Hand die wahre Religion verteidigt haben. Aber selbst der gegenwärtige Heilige Vater, dessen Urteilsvermögen sehr umstritten ist, hat in einem seiner klarsichtigen Momente ein kriegerisches Engreifen gegen den sich im Nahen Osten ausbreitenden gotteslästerlichen Terror für legitim erklärt. Die Krisen der Gegenwart aber können genutzt werden, um einen wieder zutreffenderen Blick auf die Vergangenheit zu gewinnen. Denn wer die Vergangenheit kennt, hat größere Möglichkeiten, die eigene Zeit zu verstehen und gegebenenfalls zu korrigieren.
Dr. Albert Pethö, lebt und wirkt als Historiker in Wien, ist Mitglied der Paneuropabewegung und hat 2014 für den Austritt Österreichs aus der Europäischen Union unterschrieben. Er ist Herausgeber der christlich-konservativen Zeitschrift „Weiße Rose“.