Er war die „Urkatastrophe“ Europas, der auch aus Sicht englischer Historiker „falsche Krieg“. Die europäischen Staaten sind mit unterschiedlichen Zielen in den Ersten Weltkrieg gegangen. Doch 1919 war der Ausgang klar: Die Verlierer lagen am Boden, hatten ihre Weltmachtstellung, Kolonien und 13 Prozent ihrer Landesfläche verloren (Deutschland), oder gar aufgehört zu existieren (Österreich-Ungarn). Auf den ersten Blick hatten alle Siegermächte, mit Ausnahme Rußlands, ihre Kriegsziele erreicht. Doch ist dies wirklich so? Waren die USA vielleicht die einzigen Gewinner in diesem Krieg? Oder muß der Ausgang des Ersten Weltkrieges aus der Perspektive des Jahres 2014 überhaupt ganz anders bewertet werden?
Univ.-Prof. Dr. Lothar Höbelt, geboren 1956 in Wien, Historiker und außerordentlicher Professor für Neuere Geschichte an der Universität Wien. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Politik- und Verfassungsgeschichte des 19. und 20. Jhdts. und die Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Zahlreiche Veröffentlichungen zur politischen und Militärgeschichte; zuletzt unter anderem „Böhmen“ (2012), „Franz Joseph I.: Der Kaiser und sein Reich. Eine politische Geschichte“ (2009) sowie „Ferdinand III. – Friedenskaiser wider Willen“ (2008).